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 Perrys Sportstübchen
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Perry Rhodan Offline




Beiträge: 2.917

25.01.2007 16:29
#106 RE: Klingonische Geschichten und Erklärungen zum terranischen Phänomen "Fußball" Antworten
Menschen, Tiere, Sensationen

Bayern München - es gibt kaum einen anderen Fußballverein, der die Nation so spaltet wie der Club vom Weißwurstäquator. Für die einen scheinbar eine Substitution für mangelnde Liebe und Anerkennung im eigenen Leben, für die anderen ein Hassobjekt und Symbol für Großkotzigkeit und unübertroffene Arroganz. Doch egal wie man nun zu den Bajuwaren steht - Spiele zwischen Borussia Dortmund und Bayern München zählten und zählen stets zu den absoluten Höhepunkten des Bundesligaspielplans.

Besonders die Begegnungen im Westfalenstadion (bzw. vorher in der Roten Erde) haben oftmals ihre eigene, mitunter auch dramatische Geschichte geschrieben.
Das erste Aufeinandertreffen zwischen beiden Mannschaften im Westfalenland gab es am 12.03.1966. Die unerfahrenen und gerade erst aufgestiegenen Münchener standen damals noch deutlich im Schatten der Sechzger und hatten beim 3:0-Sieg des BVB (2x Emmerich, Held) keine Chance gegen den späteren Europapokalsieger. Auch die beiden nächsten Heimspiele konnten die Borussen für sich entscheiden, ehe die Jahrhundertmannschaft des FCB, sowie der Abstieg der Dortmunder in Regionalliga (bzw. Liga 2) weitere schwatzgelbe Triumphe lange verhinderten.
Erst am 12.08.1978 durften die Anhänger des BVB endlich wieder einen Sieg ihrer Lieblinge bejubeln. Den Goldenen Treffer zum 1:0-Sieg am ersten Bundesligaspieltag erzielte Manni Burgsmüller in der 32. Minute. Viel mehr in Erinnerung blieb jedoch das vielumjubelte Debüt eines schüchternen 17-jährigen Jungen aus Stadtallendorf. Eike Immel hieß der Knabe, der überraschend ins kalte Wasser geworfen wurde und seine Aufgabe mehr als glänzend meisterte. Mit seinem fehlerfreien Auftritt gegen den großen FC Bayern begann eine große Torhüterkarriere, die bekanntlich leider ab 1986 nicht mehr beim BVB fortgesetzt wurde.

Das qualitativ wohl beste und aufregendste Match gegen den FCB fand am 21.05.1983 vor 41.000 Zuschauern im Westfalenstadion statt. Borussia Dortmund gelang das unglaubliche Kunststück, gleich dreimal eine Führung der Bayern auszugleichen. Insbesondere der zweimalige Torschütze Marcel Raducanu lieferte eine Gala vom Allerfeinsten ab und brachte seine Mannschaft gegen einen übermächtig erscheinenden Gegner immer wieder zurück ins Spiel. In der 81. Spielminute bebte das Westfalenstadion in seinen Grundfesten, denn Erdal Keser gelang tatsächlich die erstmalige Führung der Borussen an diesem Tag. Doch die Freude währte nur wenige Sekunden. Im direkten Gegenzug erstickte der heutige Funktionär Karl-Heinz Rummenigge den Torschrei der Südtribüne und gleichzeitig alle Hoffnungen auf einen Heimsieg im Keim. Trotzdem ging wohl kein Zuschauer enttäuscht und unzufrieden aus dem Stadion. Immerhin konnte man fortan im Bekanntenkreis mit dem Pfund wuchern, Zeuge eines der außergewöhnlichsten BVB-Heimspiele aller Zeiten gewesen zu sein.

Gegen Ende der Achtziger Jahre gelang den Dortmundern gleich zweimal das Kunststück, aus einem aussichtslosen 0:2-Rückstand noch ein 2:2-Unentschieden zu machen. Am 21.02.1987 sahen die Bayern nach zwei Wohlfarth-Treffern in der ersten Halbzeit lange wie der souveräne Sieger aus. Doch Norbert Dickel läutete in der 75. Minute mit seinem Tor einen Daueransturm auf das Gehäuse vor der Südtribüne ein, der erst in der letzten Spielminute durch Michael Zorcs Ausgleich belohnt wurde.
Am 19.11.1989 konnten Günter Breitzke und Andy Möller mit einem Doppelschlag eine Niederlage gegen den Serienmeister aus dem Süden verhindern.

Im September 1992 lagen die Hoffnungen der gesamten Restrepublik auf den Schultern der Borussen. Bayern München konnte die ersten sieben Pflichtspiele in der Saison 92/93 ungeschlagen überstehen und reiste dementsprechend mit breiter Brust zum Zweitrundenmatch im DFB-Pokal nach Dortmund. Dank Stephane Chapuisats Treffer in der 85. Spielminute rettete sich der BVB in die Verlängerung. Nachdem diese torlos blieb, kam es zum finalen Elfmeterschießen, in dem die damals vom Punkt aus noch treffsicheren Borussen die Oberhand behielten. Knappe zwei Wochen später gab es in der Bundesliga die postwendende Revanche, als die Münchener mit 2:1 die Punkte aus dem Westfalenstadion entführten. Unter den Torschützen befand sich mit Thomas Helmer ausgerechnet jener Spieler, der vor der Saison mit großen Nebengeräuschen in den Süden wechselte und aufgrund seines unrühmlichen Abschieds bei jedem Ballkontakt mit gellenden Pfiffen bedacht wurde.

Mitte der Neunziger Jahre begegneten sich beide Mannschaften endlich einmal auf Augenhöhe; zumindest in der Besetzung der jeweiligen Kader standen sich beide Vereine in nichts nach. Dementsprechend umkämpft waren die Partien zwischen den Clubs. Am 1. Oktober 1995 sahen die Fans beider Teams ein denkwürdiges Spiel, in dem der BVB aufgrund von zwei Traumtoren der eingewechselten Ruben Sosa (79.) und Michael Zorc (82.) die Oberhand behielt. Besonders der Treffer des heutigen Sportmanagers zählt auch heute noch zu den schönsten Toren, die jemals im Westfalenstadion erzielt wurden und kann noch häufig in diversen TV-Vorspännen bewundert werden. Zu „verdanken“ war dieses Highlight vor allem dem Zoff zwischen Trainer Hitzfeld und Spielführer Zorc. Letzterer wollte die überraschende Versetzung ins Zweite Glied nicht klaglos akzeptieren und legte nach Einwechslungen in jeden Schuss eine gehörige Portion Wut, unter der später auch unsere heiss geliebten Gelsenkirchener Nachbarn zu leiden hatten.

Einen total verrückten Spielbeginn erlebten die anwesenden Zuschauer am 19.04.1997 in der Begegnung der Bundesligagiganten. Borussia wollte die letzte Chance auf die Meisterschaft nutzen und begann wie aufgedreht. Bereits in der zweiten Spielminute schraubte sich Kalle „Air“ Riedle in die Lüfte und wuchtete Den Ball am verdutzten Oliver Kahn vorbei ins Netz. Bis heute unvergessen ist sein nachfolgender „Tor-Flic-Flac“, der allerdings durch den direkt nach Wiederanpfiff folgenden Ausgleich von Rizzitelli viel zu schnell wieder verblasste.
Durch das Unentschieden war der BVB aus dem Rennen um die begehrte Schale ausgeschieden und konzentrierte sich fortan auf den Champions League-Wettbewerb. Mit maximalem Erfolg, wie man mittlerweile den Geschichtsbüchern oder eigenen Erinnerungen entnehmen kann!
Im Viertelfinale dieses Wettbewerbs begegneten sich Dortmund und Bayern im Herbst 1998 erstmals auf internationaler Ebene. Nach dem torlosen Hinspiel an der Isar brauchte Borussia 109 Minuten, um die frustrierten Münchener niederzukämpfen. Stephane Chapuisat hieß wieder einmal der entscheidende Mann auf Seiten der Schwatzgelben. Dank des Erfolgs in diesem Spiel kam es erst zum Kräftemessen mit Real Madrid, das dank eines gefallenen Tores vor Spielbeginn bekanntlich zur einer der legendärsten Fußballübertragung aller Zeiten wurde.

Am 3. April 1999 wurden 68.600 Zuschauer Zeugen der Filmpremiere „King Kahn - Ein Affe sieht Rot“. Der Bayern-Torhüter reiste mit einer sensationellen Statistik im Gepäck nach Dortmund. 633 Minuten hatte er keinen Gegentreffer mehr kassieren müssen. Doch ausgerechnet gegen den mittlerweile als Freistaatsfeind Nummer Eins ausgemachten BVB hielt die beeindruckende Serie nur weitere 13 Minuten. Dann war es Heiko Herrlich, der den animalischen Olli von „Wolke Sieben“ ballerte. Nachdem der heutige A-Jugend-Trainer das Spielgerät noch ein weiteres Mal am Bayern-Keeper vorbei ins Netz drückte, platzte diesem der, mittlerweile mindestens auf Medizinballgröße angeschwollene Kragen. Leidtragende waren Stephane Chapuisat, der mit einem gekonnten Hohlkreuz dem Karatetritt des offensichtlich tollwütigen Torhüters auswich und schließlich auch der zweifache Torschütze Herrlich, der knapp einem Durchbiss seiner Kehle entkam und hinterher lediglich über den Mundgeruch seines Kontrahenten klagte. Gelbe Karte? Oder gar ein Platzverweis für den „Mann im Blutrausch“? - Fehlanzeige. Vermutlich, weil Schiedsrichter Bernd Heynemann nach dem Prinzip „Der tut nichts, der will nur spielen“ Gnade vor Recht ergehen ließ. Die übrigen Bayern-Spieler übernahmen die Aggressivität ihres Schlussmannes und schafften tatsächlich noch den Ausgleich. Dass es nicht zum Sieg für die, an diesem Tag eigentlich besseren Dortmunder reichte, lag an der Nervenschwäche von Urgestein Lars Ricken, der es nicht schaffte, den ruhenden Ball vom Elfmeterpunkt aus an Kahn vorbei zu schießen. War aber vermutlich auch besser für seine Gesundheit.

Im April 2001 war wiederum Oliver Kahn einer der Hauptbeteiligten in einer dramatischen und unglaublich hitzigen Partie zwischen Dortmund und München. Im Stoiberland verkraftet man Niederlagen im Transfergeschäft bekanntlich sehr schlecht, und so stand diese Begegnung im Zeichen der Treibjagd auf Tomas Rosicky. Dieser hatte den Reizen des Oktoberfests entsagt und sich für einen Wechsel zum BVB entschieden. Die Spieler des FCB nahmen den Spielmacher ins Visier und beendeten fast jede Aktion des Tschechen mit einem Foulspiel. Folgerichtig verkam das eigentlich als Fußballspiel deklarierte Event zu einer Art Kartenspiel, bei dem Bixente Lizarazu und Stefan Effenberg den „Schwarzen (bzw. Roten) Peter“ zogen und vorzeitig ausschieden. Gegen neun Münchener gelang trotz drückender Überlegenheit nur ein 1:1-Unentschieden. Kurioserweise schaffte es Rosicky kurz vor Schluss, einen Freistoß an den Innenpfosten zu platzieren. Von dort prallte der Ball direkt in die Arme des desorientierten Kahn, der sein Glück kaum fassen konnte und die Fußballgötter mit einem, ihm typischen Faustballungstanz becircte. Für die enttäuschten Borussen blieb nur noch der Ärger über eine unnötige Rote Karte gegen Evanilson, der sich in der Nachspielzeit zu einer dummen Attacke gegen Paulo Sergio hinreissen ließ.
Für weitere Wutanfälle im schwatzgelben Umfeld sorgte nach Spielschluss Bayern-Manager Uli Hoeneß, der an Stelle der überfälligen und erwarteten Entschuldigung lieber zu einem seiner berüchtigten Amokläufe ansetzte und Otto Addo mit den Worten „Der gehört in den Zirkus“ diskreditierte.

Den vorerst letzten erwähnenswerten Showdown zischen den beiden Mannschaften erlebten die Dortmunder Zuschauer am 18.09.2004. Borussia hatte den Gegner klar im Sack und lag durch Tore von Ewerthon bereits mit 2:0 in Führung. Obwohl nur noch zwei Minuten zu spielen waren, stellten die Dortmunder Akteure den Spielbetrieb komplett ein. Folge waren die beiden Last Minute-Treffer von Lucio und Makaay zum schmeichelhaften Ausgleich für die Bayern. Und fast hätte es sogar noch ein weiteres Tor für den Gast gegeben. Wirklich unfassbar!

Der Blick in die Historie zeigt, dass die Begegnungen zwischen Borussia Dortmund und Bayern München oft für wochenlangen Gesprächsstoff in beiden Lagern sorgten. Ob das Spiel am Freitag auch in die Anekdotensammlung Einzug halten wird, bleibt abzuwarten. Fest steht jedoch, dass ein Heimspiel gegen den Rekordmeister kein Spiel wie jedes andere ist...

Für Statistikfreaks: Alle Daten zum direkten Vergleich findet ihr hier:
http://www.kicker.de/fussball/bundesliga.../18/naviindex/4


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Perry Rhodan Offline




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27.01.2007 03:28
#107 RE: Klingonische Geschichten und Erklärungen zum terranischen Phänomen "Fußball" Antworten
Ich habe heute viel geweint - vor Glück.
Mehr ist nicht zu sagen.
Kann sein, es versteht mich hier keiner, aber das ist mir ziemlich egal.
Dieser Abend war der größte, persönliche Triumph seit vielen, vielen Monaten.
Ach ja, das bin ich, auf der Tribüne kniend, so etwa dreißig Minuten nach Spielende.
Mehr dazu morgen hier...





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Talwur Offline




Beiträge: 3.736

27.01.2007 08:07
#108 RE: Klingonische Geschichten und Erklärungen zum terranischen Phänomen "Fußball" Antworten

....dann mal für den Perry sich mitfreu. Kommt doch bestimmt noch einausführlicher Bericht? Und an der Zeit des Postings gemessen, hat er ja vermutlich auch lang gefeiert....




Cailin Offline




Beiträge: 1.050

27.01.2007 11:03
#109 RE: Klingonische Geschichten und Erklärungen zum terranischen Phänomen "Fußball" Antworten

Soll an dieser Stelle mal eine Gratulation meines Freundes rüberschicken! Das war das erste mal das er als Schalker zu Dortmund gehalten hat (im Bundesligaspiel). Und dann wollte er noch folgendes sagen:



'Cause nothin' lasts forever And we both know hearts can change And it's hard to hold a candle In the cold November rain

Perry Rhodan Offline




Beiträge: 2.917

27.01.2007 20:12
#110 RE: Klingonische Geschichten und Erklärungen zum terranischen Phänomen "Fußball" Antworten
Guten Abend an diesem wundervollen Tag, allerseits!
Erstmal vielen Dank für Eure Anteilnahme!
In Antwort auf:
Und an der Zeit des Postings gemessen, hat er ja vermutlich auch lang gefeiert....

Hat er *krächz*, eigentlich feiere ich immer noch, zumindest innerlich. Und ich kriege das Grinsen nicht aus dem Gesicht.
Werde mich Montag beherrschen müssen, nicht im Trikot zum Dienst zu erscheinen, obwohl ich das eigentlich ja nur nach Titelgewinnen tue
In Antwort auf:
Soll an dieser Stelle mal eine Gratulation meines Freundes rüberschicken! Das war das erste mal das er als Schalker zu Dortmund gehalten hat (im Bundesligaspiel).

Ja, daß ist das schöne an dieser Spielpaarung. Ganz Deutschland ist für uns und drückt die Daumen. Von daher grüße ich zurück und wünsche Gelsenkirchen viel Freude an der heute nachmittag eroberten Tabellenführung, immerhin haben die Bauern dank uns ja jetzt bereits sechs Punkte Rückstand auf Platz eins
Gar lustiges hatte der Bauern-Block in der Halbzeit zu bieten. Zu diesem Zeitpunkt siegessicher rollte man dort das Transparent "Das Banner aus Stahl - die Köpfe aus Holz!" aus, eine Anspielung auf das neue Baner der gelben Wand. Erfahren in der Kunst des Heimwerkens und anscheinend Stammgäste im Baumarkt, gaben die Freunde aus Süddeutschland nützliche Tipps in Sachen diebstahlsichere Werkstoffe. Vielen Dank! Mit sowas sammelt man natürlich zusätzliche Sympathien in Dortmund...
In Antwort auf:
Kommt doch bestimmt noch einausführlicher Bericht?

Natürlich kommt der! Aber aus "Hopper-Sicht" überlasse ich das wahrscheinlich Junglefever, der was in sein Hopperfoum schreiben wollte - werde das allerdings dann nach hier verlinken.
Bis dahin gebe ich dieses visuelle Zeugnis des gestrigen Abends, aufgenommen etwa eine halbe Stunde nach Abpfiff. Die Mannschaft läuft gerade "aus", wie man so sagt, von daher ist die Angabe im Video, sie würde Ehrenrunden laufen, nicht ganz korrekt. Wie man jedoch deutlich sehen kann, hatten etliche Leute gar keine Lust, nach Hause zu gehen, sondern wollten lieber noch ein bißchen den Helden zujubeln. Das Schlußwort gehört dann wie immer Junglefever...
http://www.myvideo.de/watch/717505



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Perry Rhodan Offline




Beiträge: 2.917

31.01.2007 16:06
#111 RE: Klingonische Geschichten und Erklärungen zum terranischen Phänomen "Fußball" Antworten

Es ist absolut unglaublich, erst schasst Gladbach sein eigenes Idol Jupp Heynckes - was angesichts des Tabellenstandes sogar halbwegs logisch ist - und dann beurlauben die Bauern Felix Magath und ersetzen ihn durch Ottmar Hitzfeld...
Als ich das gehört habe, dachte ich im ersten Moment an einen verfrühten Aprilscherz

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Perry Rhodan Offline




Beiträge: 2.917

01.02.2007 11:08
#112 RE: Klingonische Geschichten und Erklärungen zum terranischen Phänomen "Fußball" Antworten

Das Trainerkarussell der Bundesliga dreht sich in den letzten 48 Stunden so schnell wie nie zuvor in dieser Saison.

Als erster Bundesliga-Trainer in dieser Saison wurde Peter Neururer bei Hannover 96 entlassen, sein Nachfolger wurde der Aachener Chefcoach Dieter Hecking. Er wurde bei der Alemannia durch Michael Frontzeck ersetzt.
Nach dem Ende der Hinrunde trennte sich zudem Borussia Dortmund nach mehrjähriger Zusammenarbeit von Bert van Marwijk. Als Nachfolger des Niederländers wurde Jürgen Röber verpflichtet, der zunächst nur mit einem Vertrag bis Saisonende ausgestattet ist.
Mönchengladbachs Trainer Jupp Heynckes trat nach dem 19. Spieltag von seinem Amt zurück, sein Assistent Jos Luhukay ist vorläufig Interimstrainer.
Noch am selben Tag beurlaubte der FC Bayern München Felix Magath und ersetzte ihn durch seinen Vorgänger Ottmar Hitzfeld.
Dritter Trainerwechsel binnen 24 Stunden war heute vormittag die Entlassung Thomas Dolls beim Hamburger SV.


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Perry Rhodan Offline




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05.02.2007 23:52
#113 RE: Klingonische Geschichten und Erklärungen zum terranischen Phänomen "Fußball" Antworten
So, nachdem wir jetzt schön gegen die Mainzelmännchen und das Schwabenpack verkantet haben, lockt der Abstiegskampf - bei noch sechs Punkten auf Platz 16 sicherlich ein lohnender Ausblick in die nächsten Wochen

Ach ja, das neue Südbanner wurde mit einer kleinen Choreo vorgestellt (Bilder eins und zwei, sehr nettes Spruchband am Zaun, der Text könnte von mir sein ) und einige hatten ihre eigene Meinung zu der vergangene Woche im Stadion aufspielenden "Blue Man Group" und zu dem Unfug a la´ "Germany's next Top-Model" der gestern statt fand (Bild drei).
Heidi Klum wurde aber auch perfekt ausgepfiffen






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Perry Rhodan Offline




Beiträge: 2.917

13.02.2007 11:01
#114 RE: Klingonische Geschichten und Erklärungen zum terranischen Phänomen "Fußball" Antworten
Um mal wieder über den schwarz-gelben Tellerrand zu schauen, hier eine Betrachtung des neuen, "weiblichen" Fanmagazins des Hauptstadtclubs, Hertha BSC Berlin.
Das Posting sollte jedoch punktuell nicht allzu ernst genommen werden

Endlich gibt es das, worauf die Berliner Fußballwelt gewartet hat, die „Herthafreundin“ ist da – das erste Online-Fanmagazin „von Frauen für Frauen“. Themen die überwiegend andere Geschlecht interessieren werden nicht länger vernachlässigt. Neben Gesichtscremes zum Fußballgucken und Tipps zum modischen Outfitten, geht es natürlich auch darum, die attraktiven Körper der Nachwuchsstars zu vermarkten.
Kein Zufall, die Berliner zeigten sich schon von Beginn an als die ersten wahren Frauenversteher der Liga. Hertha ist ein wunderschöner traditioneller deutscher Frauenname. Damals, im vorletzten Jahrhundert wurde sie auf einem Schiff namens Hertha geboren und da sie der Legende folgend im Suff gezeugt wurde, fiel den Machern mangels Kreativität nichts anderes ein, als kurzerhand den Namen des Schiffes für ihren Fußballverein zu übernehmen.

"Hertha BSC Berlin“ - solch eine Namenskombination geht wohl nur in Deutschland. Man stelle sich mal vor, es gäbe so Vereine wie Aishe Istanbul, Maria Milano oder Elisabeth LFC London, mit einem breiten Grinsen der Damenwelt käme wohl der letzte Hort der Männlichkeit ins Wanken.

Mit solchen Namen kann man vielleicht Mode- oder Kosmetikmarken kreieren, aber Fußball ?
Anders in Berlin, aus dieser besonderen Tugend ein neues Zielgruppenmarketing zu entwickeln, war zwar nur ein kleiner Schritt für die Menschheit, jedoch ein großer für den Fußball. Endlich werden sie angesprochen, die wahren Bedürfnisse der Fußballkonsumentinnen.

Es ist ja unstrittig, dass es Unterschiede zwischen weiblichen und männlichen Fans gibt. Vielleicht stimmt es sogar, dass eine Frau vor dem Besuch des Stadions eher Probleme mit der Wahl der passenden Gesichtscreme hat, als ein Mann. Aber dass ein Fußballverein sich jetzt für seine weiblichen Fans darüber Gedanken macht, das ist einzigartig.

Und damit passierte das Unfassbare, eine Promenadenmischung aus der nach eigenen Behauptungen besten Sport-Webseite Deutschlands und einer Frauenzeitschrift war geboren: „Die Herthafreundin“.

Grundlegende Problemstellung : Warum schaut Frau nicht einfach Fußball ?
Ist doch klar, sollte man meinen, weil sich hier niemand über Gesichtscremes, über Schuhkauf und über die durchtrainierten Tattoo-Bodys der schokoladenbraunen Traumprinzen unterhält. Solche Themen sind bei den männlichen Fans vollends tabu, deshalb wohl auch selten auf den Websites um Thema Fußball zu finden. Stattdessen schreiben dort Männer über Viererketten, Strafraumbeherrschung, Abseitsfallen und andere der Damenwelt meist unverständliche Dinge.
Da muss dann schon Vera (am Mittag) Int Veen daher kommen, um mit dem Vorurteil aufzuräumen, dass Frauen keine Ahnung vom Fußball hätten. Immerhin versucht sie es, mit einem Schuhkauf-Vergleich auf charmante Art die Abseitsregel zu erklären. Sehr hurmorvoll, doch leider verschweigt sie dabei, dass diese Geschichte aus einem Progarmm von Mario Barth stammt und somit von einem Mann.

Trotzdem bin ich natürlich sind gespannt, wie es weitergeht und wie sie unter der Rubrik „Die Regel des Monats“ andere Geheimnisse des Lebens dem Rest der Welt zur Kenntnis bringt

Ansonsten heißt das Motto „Von Frauen für Frauen“ und die Redaktion macht den Eindruck, als gehe es vor allem darum, die Themen der beliebten Frauenzeitschriften Brigitte oder eben Freundin auf den Fußballkonsum zu übertragen. Was das noch mit Fußball zu tun haben soll, das bleibt allen „von Fans für Fans“ – Redakteuren verborgen, erst recht vor dem Hintergrund, dass auch eine Fanzine, die sich wirklich mit Fußball beschäftigt, den Frauen ja nicht verschlossen bleiben sollte.

Aber in der heutigen Zeit ist der Fußball ohnehin nur noch Teil einer allumfassenden Medienschlacht, in der keine Zielgruppe in ihren Konsumbedürfnissen übersehen werden darf – egal wie wenig sie eigentlich mit Fußball zu tun hat.

Jetzt kommt also Hertha daher und versteht plötzlich die Frauen. Auch das könnte mir eigentlich egal sein, wenn da nicht dieses ungute Gefühl aufkäme, dass es dabei nicht bleibt. Droht das Schicksal der Hertha vielleicht auch meiner Borussia? Eine durchaus ernst gemeinte Frage - denn wir haben mit ihr weit mehr gemeinsam, als nur den Platz in Bundesliga.

Schön dass es sie gibt, eigentlich finden wir sie ja gut, die Hertha. Nicht, dass wir eine besondere Beziehung zur Berliner Fußballkultur entwickelt hätten, aber tief im Innern des gemeinen Hertha-Fans gibt es eine Gemeinsamkeit die uns alle verbindet: Diese abgrundtiefe Abneigung gegen das blaue Pack, welches noch etwas weiter westlich von uns haust
Das macht uns doch den Hauptstadtverein gleich irgendwie sympathisch, auch wenn es nicht unbedingt für die ganz dicken Fanfreundschaften reicht – aber die Feinde unserer Feinde können so schlecht nicht sein. Mit dieser Attitüde ist nicht zuletzt schon der CIA in den letzten dreißig Jahren gefahren

Nun gibt es aber durchaus noch eine weitere, in diesem Fall noch viel wichtigere Verbindung.

Wem dazu nichts einfällt, der wundert sich auch nicht, dass sowohl der BVB als auch Hertha-BSC zur Zeit von einer Event-Peinlichkeit in die nächste rennen. Und dass das so ist, ist kein Zufall, der Vermarkter beider Vereine ist nämlich der gleiche: SportFive – Ex-UFA-Ableger
Die haben’s drauf und wissen einfach, wie man das unterste Niveau der Unterhaltung gewinnbringend unters Volk bringt, hat man doch gemeinsame Wurzeln über Bertelsmann mit dem supitollen DSDS–Sender RTL. Und so wie Bohlen dort ganz Deutschland zur Prime-Time für dumm verkaufen darf, indem er den Zuschauern ihre SMS oder Telefonstimme 50 Centweise aus der Tasche zieht, so treibt es SportFive mit den Fußballfans. Das wahre Fußballglück darf sich nach deren Vorstellung erst einstellen, wenn jeder Cent abgegrast ist, jede Minute der Aufmerksamkeit vermarktet ist.
Gelernt ist gelernt, business as usual, wie der Neudeutsche zu sagen pflegt oder wer’s traditioneller mag, die altsprachliche Variante des Lateiners: Pekunia non olet – auch dann nicht, wenn es um die Regel des Monats geht

Wer jetzt Lust bekommen hat, sich selbst ein Urteil zu bilden, besuche http://www.herthafreundin.de/index.php?id=16221

Vielen Dank für Eure Aufmerksamkeit, die Diskussion ist wie immer offen


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carmio Offline

Erzmagus


Beiträge: 688

14.02.2007 10:17
#115 RE: Klingonische Geschichten und Erklärungen zum terranischen Phänomen "Fußball" Antworten

In Antwort auf:
einige hatten ihre eigene Meinung zu der vergangene Woche im Stadion aufspielenden "Blue Man Group"


Dazu nur kurz die Frage:
Kam das grundsätzlich nicht so gut an?
Die machen am 8. März doch eine Charity-Vorstellung in Zusammenarbeit mit dem BVB.

Ich hielt das für eine tolle Geschenkidee. Wäre schade, wenn sich der beschenkte BVB-Fan nur bedingt darüber freut, weil die Karten echt teuer waren. Aber so kann wohl nur ein Nichtfan (meinereiner) denken.


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Perry Rhodan Offline




Beiträge: 2.917

14.02.2007 17:30
#116 RE: Klingonische Geschichten und Erklärungen zum terranischen Phänomen "Fußball" Antworten

In Antwort auf:
Kam das grundsätzlich nicht so gut an?
Die machen am 8. März doch eine Charity-Vorstellung in Zusammenarbeit mit dem BVB.

Nein, kam es nicht. Sowas hat mit Fußball nichts zu tun und Harcore-Fans wie ich mögen sowas nicht.
Siehe hierzu auch mein Posting vom gestrigen Vormittag, sowie das Spruchband, welches auf dem Bild unten zu sehen ist.
Übrigens hat diese Wohltätigkeitsveranstaltung nichts mit dem BvB als Verein zu tun, sondern wird, wie beschrieben, über eine Vermarktungsagentur gebucht und abgewickelt, soweit ich weiß. Der Verein, bzw. die Mannschaft dient hierbei nur als Publikumsmagnet.
Sowas ist reine Vermarktung und hat im Kern nichts mit Wohltätigkeit und erst recht nichts mit Fußball zu tun. Der Verein und das Fanprojekt machen jedoch oft echte Wohltätigkeitsveranstaltungen, besuchen z.B. Dortmunder Kinderheime oder Kinderstationen in den Krankenhäuser oder spielen für lau zu Gunsten Obdachloser, daß hat aber dann mit "Charity" amerikanischem Vorbilds nichts zu tun.


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carmio Offline

Erzmagus


Beiträge: 688

14.02.2007 21:43
#117 RE: Klingonische Geschichten und Erklärungen zum terranischen Phänomen "Fußball" Antworten

Na super, soviel info habe ich nämlich nicht gefunden und in der WAZ stand nicht ganz so viel.

Danke Perry


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Perry Rhodan Offline




Beiträge: 2.917

14.02.2007 23:03
#118 RE: Klingonische Geschichten und Erklärungen zum terranischen Phänomen "Fußball" Antworten

Immer gern


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Perry Rhodan Offline




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04.03.2007 21:59
#119 RE: Klingonische Geschichten und Erklärungen zum terranischen Phänomen "Fußball" Antworten

2:3 gegen Cottbus trotz 14:0 Ecken für uns, noch zwei Punkte bis zur Abstiegszone.
Der Tiefpunkt ist wohl endgütlig erreicht.

Es wäre äußerst passend für dieses Jahr, bzw. diese Saison, wenn meine große Liebe sich dank Abstieg quasi von selbst liquidieren würde, denn sollte sie absteigen, wäre der Verein angesichts der wirtschaftlichen Gesamtsituation de facto tot.

In der Liebe mögen Personen/Menschen austauschbar sein, mein Verein ist es für mich nicht



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Zoe Offline




Beiträge: 1.037

05.03.2007 10:01
#120 RE: Klingonische Geschichten und Erklärungen zum terranischen Phänomen "Fußball" Antworten

Ich bin eigentlich Optimist, aber was die Jungs sich da zusammen spielen geht so gar nicht mehr. Wenn nicht bald ein Wunder passiert ist der Abstieg nah! Wenn nicht diese Saison, dann nächste...

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