Ich, Balendran von Andergast, möchte euch von einem weiteren, spannenden Abenteuer berichten.....
Nachdem wir zurück nach Baliho gebracht worden waren wurden wir zunächst der Praois-Kirche und den dazugehörigen Bannstrahlern übergeben. Wir wurden befragt, besser gesagt verhört, und die Diener der Praios-Kirche schenkten uns nicht viel Glauben bezüglich dessen, was wir über die Ereignisse in Dragenfeld zu berichten hatten. Vielmehr warfen sie uns vor, das wir für die schrecklichen Geschehnisse die Verantwortung tragen würden. Nur mit Glück und der Fürsprache durch den Inquisitionsrat Amando Laconda da Vanya wurden wir nach Tagen aus der Obhut der Bannstrahler entlassen. Nun trennten sich die Abenteurer vorerst und jeder ging seiner Wege. Mich trieb es nach Andergast zurück, wo ich meine Akademie aufsuchte und meinem Meister über die Dinge, die in Dragenfeld geschehen waren, Bericht erstattete. Allerdings war auch er ungläubig bezüglich meiner Ansicht, das Borbarads Seele aus dem Limbus entkommen sei und nun wieder auf Erden wandelt. Ich blieb in der Akademie und bat die Gelehrten um Rat und Hilfe bezüglich meines zusehends schlechter werdenden Sehvermögens auf meinem linken Auge, was kurz nach der Abreise aus Dragenfeld begann und zwischenzeitlich sogar dafür sorgte, das ich auf diesem Auge für eine Woche erblindete. Auch die Obersten meiner Akademie wussten keinen Rat, bis ich plötzlich nach den 7 Tagen Blindheit meine Sehkraft vollends, wie von Geisterhand, wiederfand. Doch das war nicht alles. Mein Augapfel, welcher früher in meiner linken Augenhöhle seinen Platz hatte, war verschwunden und ein großer, innerlich pulsierender, rot leuchtender Rubin hatte seinen Platz eingenommen. Ich wurde von den höchsten des Ordens untersucht und man versuchte mit Zaubern, den Rubin aus meiner Augenhöhle zu entfernen, mit mäßigem Erfolg. Nachdem es einmal gelungen war, den wertvollen Stein mittels Magie aus meinem Auge zu sprengen, wuchs dieser doch innerhalb kürzester Zeit nach und nahm erneut die Funktion meines linken Augapfels ein. Allerdings konnte ich auch während meines Aufenthaltes in der Akademie feststellen, das dieser Rubin einen sehr angenehmen Nebeneffekt hatte. Ich konnte plötzlich, wie aus dem Nichts erlernt, den Mächtigen Zauber „Oculus Astralis“ wirken. Sobald ich mich genügend konzentrierte konnte ich die Welt um mich herum so wirken, das alles weltliche in Dunkelheit getaucht wurde und gewirkte Magie wie ein Leuchtfeuer für mich sichtbar wurde. Allerdings musste ich feststellen, das Das Auge seinen Eigenen Willen hatte und diesen Zauber nur zuließ, wenn es Ihm gefiel und manchmal im Gegenzug Den Oculus Astralis sogar von selbst, ohne mein zu tun, aktivierte. Während meiner Anwesenheit in Andergast konnte ich durch Zeitung und Erzählungen von merkwürdigen Ereignissen, die ebenfalls am 2. Rahja, dem Tag, an dem wir Dragenfeld „befreit“ hatten, statt gefunden haben. Hier in Andergast, in Turan, braute sich über dem dortigen See ein eigenartiger Sturm zusammen, welcher allerdings die Grenzen des Sees nicht überschritt und später einfach verschwand. In Firunen im Bornland wurden über eine Distanz von ca. 1 Meile tote Sumpfranzen gefunden, die sich anscheinend gegenseitig umgebracht hatten. Zuletzt wurden in Salsa in Thorwal Geistererscheinungen gesichtet, die über Stunden hinweg die Stadt terrorisierten. Wenn man die Orte auf der Landkarte, ausgehend von Dragenfeld, verband konnte man feststellen, das die Geschehnisse sich sternförmig in drei Richtungen von der zerfallenen Stadt ausgebreitet hatten. Eine weitere, etwas beunruhigende Begebenheit konnte der Zwerg beim Besuch seiner Heimatberge, die er zusammen mit Catka aufsuchte, in Erfahrung bringen. Der Bergkönig der Zwerge hatte ungefähr 3 Monate lang Alpträume, was sehr ungewöhnlich war, da Zwerge normalerweise nie träumen. Worüber diese Träume handelten konnte Hardogar nicht in Erfahrung bringen, aber nach diesen 3 Monaten verkündete der Bergkönig, das ein Hochkönig gewählt werden solle, was nur in Zeiten der größten Gefahr geschah. Bezüglich Träumen muss noch erwähnt werden, das ich nach einer kurzen, Traum losen Zeit wieder anfing zu träumen, von Dingen, die einst geschehen sind, von blutigen Ritualen, von Kämpfen, von üblen Dingen. Wie ich später erfuhr war ich der einzige von denen, die in Dragenfeld gekämpft hatten, der überhaupt träumte. Meine Gefährten träumten seit diesem Tag, dem 2. Rahja, nicht mehr. Zudem musste ich nach und nach feststellen, das ich mich irgendwie verfolgt fühlte. Ich hörte Stimmen, und ich sah Gestalten aus den Augenwinkeln, die verschwanden.
Nachdem ich 3 Monate in Andergast verbracht hatte bekam ich einen Brief vom Herzog Waldemar von Weiden, einem hochgestellten Adeligen des Reiches, welcher von seiner Position im Reich direkt unter dem Kaiser angesiedelt war. Er lud mich nach Tralop ein, da wichtige Belange des Reiches meiner Hilfe bedürfen würden. Der Einladung lag noch ein Pass bei, welcher mich bei einer schnellen Reise unterstützen sollte. Ich traf mich mit meinen Freunden und Mitstreitern in Wehrheim. Auch sie hatten jeweils einen Brief vom Herzog bekommen und wir wollten die Reise zusammen bestreiten. Trotz der Freude, die ich empfand als ich meinen alten Freunde wieder sah musste ich feststellen, das sich mein Wesen in die Richtung verändert hatte das ich sie etwas auf Abstand hielt, was auch Ihnen auffiel. Auch meine „neues“ Auge, welches ich durch eine Augenklappe vor neugierigen Blicken schützte, wirkte auf manche Gefährten etwas befremdlich. Trotzdem waren wir erfreut uns zu sehen und die Reise in Richtung eines neuen Abenteuers gemeinsam anzutreten.....
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#2 RE: Unsterbliche Gier ( G7 Reisebericht, Teil II. )
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Unsere erste Station war Baliho. Auf dem Weg dorthin mussten wir feststellen, das der Herbst sich seinem Ende neigte und bereits einen Vorgeschmack auf den kalten Winter, der dieses Jahr erwartet wurde, gab. Nachdem wir Baliho passiert hatten zeigte uns der Winter sein kaltes Gesicht und der erste Schnee begleitete uns auf unserem restlichen, verbleibendem Weg nach Tralop, der Hauptstadt des Herzogtums Weiden. Als wir in Tralop angekommen waren zeigten wir den Stadtgardisten unsere Pässe und Einladungen und wurden trotz eigenartiger Blicke zum Herzog Waldemar von Weiden gebracht. Auf dem Weg dorthin wurden wir von Angestellten und anderem Volk ehrfurchtsvoll angestarrt und es stellte sich heraus, das wir hier zu Lande als Helden von Dragenfeld verehrt und gefeiert wurden. Eine Bedienstete des Herzogs erzählte Rowena sogar, das Ihre Tochter nach Ihr benannt wurde. Im Thronsaal angekommen begrüßte uns Waldemar freudig. Auch noch anwesend waren seine Frau Valdonia und seine Tochter Walpurga, zusammen mit Ihrem Ehegatten. Nach und nach füllte sich der Thronsaal, denn Waldemar hatte zu einem großen Empfang geladen, wo viele Gäste anwesend sein würden. Während des Empfanges konnten wir feststellen und in Erfahrung bringen, das Waldemar ein harter, aber fairer Herrscher war und der Etikette des Hofes nicht viel Begeisterung entgegen brachte. Durch seine Aufmerksame Frau wurde er das eine oder andere Mal an seine Höfischen Pflichten erinnert. Nach dem Essen wurde uns mitgeteilt, das der Herzog uns in einigen Stunden treffen wollte um uns den Grund mitzuteilen, warum er nach uns rufen lies. Wir warteten und besprachen uns in unseren Kammern und einige Stunden später suchten wir Waldemar erneut in Thronsaal auf. Er berichtete uns, das in seinem Lande komische Dinge vorgehen würden. Menschen verschwanden einfach spurlos, bei Nacht und Nebel. Es wurden Tote aus ihren Gräbern gestohlen, aber auch Lebende waren plötzlich vom Erdboden verschwunden. Die Unheimlichen Ereignisse sollen vor 3 Monaten begonnen haben und seitdem sind, nach offiziellen Angaben, mindestens 3 Dutzend Menschen verschwunden. Die Ereignisse fanden unregelmäßig und nie bei Neumond statt. Am häufigsten sind Menschen in Richtung Süden, in Baliho, verschwunden. Es wurden auch Leichen gefunden, die mit Kratzspuren am ganzen Körper übersät waren. Waldemar bat uns darum die Geschehnisse zu klären. Wir willigten ein und der Herzog empfahl uns, zunächst nach Braunsfurt zu reisen, um vom dort Regierenden, dem Vogt Norhold von Nauterndorf, weitere Informationen ein zu holen. Dann sollten wir weiter nach Baliho, da dort die meisten Fälle von Verschwundenen vorlagen. Nach Bärwalde sollten wir uns auch begeben, da es dort ebenfalls Fälle von Verschwundenen gab. Zuletzt sollten wir die Reichsmark Sichelwacht aufsuchen. Von dort lagen zwar keine Berichte vor, aber das konnte gut daran liegen, das dort viele Räuberbarone wir z.b. Terzol von Buchenbruch regierten und diese keine Berichte mehr lieferten.
Vor unserer Abreise ließ Herzog Waldemar uns eine Karte des Landes zukommen, Asran bekam noch einen Siegelring übergeben, der uns manche Tür öffnen sollte auf unserer Reise. Shabob bekam einen Beutel mit Hexenrunen, und wir alle erhielten einen aus Silber gefertigten Wurfdolch, den man Borndorn nannte. Weiter erhielten wir noch jeder ein Achad, welches dem Aberglauben nach zum Schutz vor Beherrschungszaubern dienen sollte und 50 Dakuten, was sehr großzügig war. Da die kalte Jahreszeit nun angebrochen war bekam jeder von uns noch entsprechende Kleidung für den Weg, wie z.b. eine Mütze und einen Mantel aus Bärenfell, warme Fäustlinge und Ohrwärmer, einen Schall aus Thorwal-Wolle und einige Anwendungen Hirschtalk, welches gegen Erfrierungen eingesetzt werden konnte, und ein Paar Schneeschuhe. Für die Reise, welche am Mittag des nächsten Tages begann, wurde uns eine Kaleschka, eine Art Schneeschlitten, zur Verfügung gestellt, welche von einem Nobadi Namens Boril Bagoltin befehligt wurde. Die Reise nach Braunsfurt dauerte ungefähr zweieinhalb Stunden und nachdem wir angekommen waren ließen wir uns zum Vogt bringen. Dieser war zwar nicht besonders freundlich, aber letztendlich berichtete er von einer 3 köpfigen Bauernfamilie, die vor 12 Tagen verschwunden war. Vor 10 Tagen hatte dann ein Jäger im Wald die Leiche der Frau gefunden, welche unter Reisich begraben lag und anscheinend bereits von Tieren an gefressen wurde. Allerdings war die Leiche ebenfalls mit Kratzspuren übersät, welche nicht von Tieren stammen konnten. Der Rest der Familie, der Mann und der Sohn, blieben weiterhin verschwunden. Wir baten den Vogt, das sein Jäger uns zur Fundstelle der Frauenleiche bringen sollte und dieser willigte ein. Wir brachen sofort auf und waren etwas später bereits an der Fundstelle. Die Frau musste hier schon länger liegen, magisches Wirken war hier nicht festzustellen. Allerdings konnten unsere geübten Fährtensucher noch in Erfahrung bringen, das die Leiche hier hin geschleppt uns verscharrt wurde. Der nächste Weg führte uns zum Hof der Bauernfamilie. Wir erkannten mit Schrecken, das es sich hier um den Hof der Blaufüchsen`s handelte, wo wir vor einigen Monaten, auf dem Weg nach Dragenfeld, ein Nachtlager gefunden hatten. Als wir das Haus betraten fanden wir in der Wohnstube Spuren von Kampf und Blutspuren am Boden. Nachdem Catka sich hinterm Haus umgesehen hatte fand sie Schleifspuren, die zu einer ca. 200 Meter entfernt liegenden Holzhütte im Wald führte. Vor dieser Hütte konnten wir eine Erhöhung im Schnee sehen, welche sich, nachdem wir angekommen waren, als das verscharrte, frühere Familienoberhaupt der Blaufüchsen heraus stellte. Er war schrecklich zugerichtet. Abgesehen von den Kratzspuren, die seinen Körper überzogen, war sein kompletter Brustkorb brutal und von einer starken, unbarmherzigen Hand aufgerissen worden. Plötzlich hörten wir ein Geräusch aus der Holzhütte. Wir entdeckten den kleinen Peldo von Blaufüchsen, welcher sich hinter dem gestappelten Holz versteckt hatte. Sofort nahmen wir den verängstigten Jungen in unsere Mitte und kehrten zurück zur Hütte. Ein Teil blieb draußen stehen während Peldo, Rowena, Catka, Hardogar und ich die Hütte betraten. Nachdem die Amazone, gefolgt von Catka, den hinteren Raum betreten hatte wurde zuerst ein Herdfeuer geschürt, um Peldo etwas Warmes zu zubereiten. In Catka erwachte beim Anblick dieses kleinen, wimmernden und verängstigten Jungen der Beschützerinstinkt und sie schloss Peldo in die Arme, um Ihn zu trösten. Plötzlich meldete sich Ihr Instinkt und blitzschnell zog sie ihren Körper von Peldo weg. Das hätte zu keinem besseren Zeitpunkt passieren können, denn der kleine Junge hatte seine nadelscharfen Zähne gefletscht und war gerade im Begriff gewesen, diese in Catka`s Hals zu bohren. Doch er war bereit, die Stammeskriegerin ein zweites Mal zu attackieren, und seine Muskeln spannten sich zum Sprung.......
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#3 RE: Unsterbliche Gier ( G7 Reisebericht, Teil II. )
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Sofort reagierte Catka und stieß einen gewaltigen Kampaufruf aus, so das alle, die sich in der Nähe aufhielten, alarmiert wurden. Gleichzeitig hatte sie ihre Waffe gezogen, bereit, einen zweiten Angriff des kleinen Vampirs nicht ungesühnt zu lassen. Im Laufe der nächsten Sekunden fanden sich nach und nach die draußen verbliebenen Abenteurer in der Kochstube ein. Inzwischen wütete ein wilder Kampf in dem kleinen Raum, und es stellte sich heraus, das der Verfluchte weder durch brachiale Schwertschläge, noch durch Magie zu bezwingen war. Durch die vielen Anwesenden wurde der Kampf immer undurchsichtiger, so das es unter anderem dazu kam, das ich Catka mit einem Feuerstrahl, welcher auf den Vampir gerichtet war, verletzte, als sie sich in den Kampf werfen wollte. Aber trotz dieser kleinen Verfehlungen gelang es dem Zwerg und der Amazone, Peldo an beiden Armen zu greifen und auf den Boden zu werfen. Im selben Augenblick war Asran ein Gedankenblitz gekommen, wie wir dem Verfluchten Wesen bei kommen könnten. Er erinnerte sich an Erzählungen seiner Lehrmeister, die besagten, das Vampire durch die Gottheit, durch die sie verflucht waren, zu Fall gebracht werden konnten. Verflucht wurden sie durch den Gott, gegen den sie Frevel begangen hatten. In unserem Falle vermuteten wir, da wir inzwischen davon ausgingen, das Peldo seine Eltern getötet hatte, das er durch die Göttin Travia, welche für die Gastfreundschaft und das Herdfeuer steht, verflucht war. Da wir ihn nicht zum Mahl einladen wollten blieb noch das Herdfeuer, welches zum Glück bei betreten der Hütte geschürt worden war. Schnell nahm einer der verbliebenen einen Scheit aus dem Herd und eilte damit zu dem sich auf dem Boden windenden Verfluchten, welcher noch immer von den beiden Kriegern in Zaum gehalten wurde, und zündete mit dem Herdfeuer die verbliebene Kleidung des Vampirs an. Sofort fing der Körper Feuer, und der Vampir begann panisch zu schreien und unter den zerrenden Flammen zu verfallen. Übrig blieb nur ein Haufen Asche, wo einst ein kleiner, sympathischer Junge gewesen war. Geschockt vom dem eben erlebten verließen wir die Kochstube, um uns in dem etwas größeren Wohnraum zu besprechen. Kaum waren wir dort angelangt, hörte Rowena plötzlich ein Geräusch von vor der Hütte. Wir gingen vor die Hütte, wo Starkad nach kurzer Zeit mit geübtem Blick frische Fußspuren fand, welche in Richtung des dichten, verschneiten Waldes führten. Die Spuren konnten nicht klar indentifiziert werden. Sie waren nicht menschlich, aber auch nicht wirklich tierisch, da die Tatzen mit Stofflappen umwickelt waren. Wir beschlossen, da wir uns über die Rolle des unbekannten Besucher nicht im klaren waren, den Spuren in den Wald zu folgen. Mit Fackeln bewaffnet machten wir uns auf den Weg in den dunklen Wald, um unseren Zuschauer zu finden. Nach einiger Zeit führten die Spuren auf eine kleine Lichtung, wo wir in der Mitte liegend ein Reh fanden, dessen Hals aufgerissen wurde. Das heraustretende Blut sammelte sich um die Wunde herum auf dem kalten Waldboden und wurde nach und nach immer größer, was unter anderem darauf schließen ließ, das dieses Ereignis noch nicht lange zurück lag. Wir sahen uns um und plötzlich entdeckte Starkad ein gelbes Augenpaar, welches ca. 30 Schritt entfernt links von uns am Rand der Lichtung auftauchte. Sofort legte der Späher einen Pfeil auf die Sehne seine Langbogens und schoss dorthin, wo er das das gelbe Funkeln gesehen hatte, aber anscheinend hatte die zu den Augen gehörende Gestalt diesen Platz bereits wieder verlassen. Wir untersuchten kurz das verendete Tier und stellten fest, das der Kadaver viel zu wenig Blut hatte für ein Reh dieser Größe. Plötzlich hörten wir auch von rechts der Lichtung Geräusche, die auf Bewegungen schließen ließen. Während Shabob, Asran, Starkad und ich uns auf die Geräusche rechts konzentrierten begaben sich Hardogar, Catka und Rowena in Richtung der Augen am Rand der Lichtung. Nach kurzem Spähen konnten die Zurückgebliebenen aufatmen, den wir stellten fest das es sich bei dem Geräusch rechts nur um ein umher streifendes Tier handelte. Da wir davon ausgingen, das dieses arme Reh ebenfalls von einem Vampir gebissen wurde und nicht wussten, was mit dem Kadaver passieren würde, ob er sich verwandeln würde, beschlossen wir kurzerhand, dem Tier den Kopf abzuschlagen, was Asran erledigte, um eine Rückkehr auszuschließen. Als Rowena, die die andere Gruppe anführte, am Rand der Lichtung ankam und ins Dickicht blickte, wurde sie plötzlich von zwei starken Händen in die Büsche gerissen und auf den schlammigen Boden geworfen. Was ihr in die Augen blickte war ein Goblin, welcher aber allem Anschein nach ebenfalls ein Vampir war und sie sofort attackierte. Meisterhaft entwandt sie sich seinem Angriff und ging sofort zur Attacke über, während Catka und Hardogar ebenfalls in den Kampf eingriffen. Dadurch war natürlich wieder viel Durcheinander, was wiederum dazu führte, das jemand, in diesem Falle Hardogar, aus Versehen von einem Verbündeten verletzt wurde. Zwischenzeitlich hatten wir Zurückgebliebenen den Kampf am Rande der Lichtung entdeckt und eilten sofort dorthin. Was wir sahen war ein wildes Gerangel von vier Gestalten, was ein weiteres Eingreifen erheblich erschwerte. Wir mussten schnell handeln und überlegten, wie wir dem Vampir das verfluchte Leben austreiben konnten. Uns fiel ein, da der Vampir vor kurzer Zeit ein Reh getötet hatte, das vielleicht Firun ihn verflucht haben könnte. Da Firun der Gott der Jagd war beschlossen wir schnell, das Starkad einen Pfeil auf den Verfluchten abfeuern sollte, um seinem unseligen Leben ein Ende zu machen und unsere Kämpfenden Gefährten zu unterstützen. Starkad legte an, und zielgenau schoss der Pfeil von der Sehne in Richtung seines Opfers. Doch kurz bevor wir den dumpfen Aufschlag des Geschosses im Körper des Goblin-Vampirs hörten vernahmen wir etwas anderes, was uns allen sehr vertraut vor kam. Es war der Schrei des Zwerges, der voller Wut und Angst versuchte, die Zähne des Goblins von seiner blutenden Hand, in der der Vampier gerade gebissen hatte, zu entfernen. Dann traf der Pfeil mit voller Wucht den Körper, und der Goblin-Vampir zerfiel letztendlich zu Staub, wie auch schon der kleine Peldo. Nun war Eile geboten. Hardogar war von einem Vampir gebissen worden, und wir wussten nicht, ob er ebenfalls ein Verfluchter wird oder was sonst geschehen konnte. Asran rief nach göttlichem Beistand, um unseren Gefährten zu retten........
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#4 RE: Unsterbliche Gier ( G7 Reisebericht, Teil II. )
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Die anderen Gefährten taten ebenfalls ihr möglichstes, um dem Zwerg Hilfe zukommen zu lassen. So wurden im Verlauf der nächsten Stunde, welche uns zu den Anfängen des 30. Travia bringen sollte, seine Wunde gereinigt und verbunden, und ich versuchte Mittels magischen Wirkens eine Verbreitung des Giftes, falls es sich um welches handeln sollte, zu verhindern. Nun, kurz nach Mitternacht, nachdem wir die Behandlung des Zwerges abgeschlossen hatten, hatte auch leichter Schneefall eingesetzt. Nachdem Starkad sich in der näheren Umgebung umgeschaut hatte konnte er Spuren des Goblin-Vampirs, den wir vor kurzer Zeit vernichtet hatten, finden, die weiter in den verschneiten Wald führten. Wir beschlossen, dass Rowena, der verletzte Hardogar, Starkad, Asran und ich den Spuren in Wald folgten und Catka und Shabob zur Hütte zurück gehen sollten, um die Pferde in den Stall zu führen und zu versorgen. Die Gruppe trennte sich und wir machten uns auf den Weg in den unbekannten Wald. Nach ungefähr einer halben Stunde konnte unser Späher die Spuren aufgrund des stetigen Schneefalls und der Dunkelheit nicht mehr weiter verfolgen. Wir kehrten um, um ebenso wie Catka und Shabob zur Hütte der Blaufüchsens zurück zu kehren. Nach einer guten Stunde weiteren Weges kamen wir endlich bei der Hütte an. Um nicht in eine etwaige Falle zu laufen schlich Starkad zur Hütte, während der Rest am Waldrand wartete, um durch die Fenster zu spähen. Er entdeckte die beiden Gefährten und eine dritte Person, die in Shabob`s Mantel gehüllt am Feuer saß. Da keine unmittelbare Gefahr zu erkennen war gab uns Starkad ein Zeichen und wir alle gingen in die Hütte zu Catka, Shabob und der unbekannten Person. Unsere beiden Gefährten berichteten uns, das sie auf dem Rückweg zur Hütte am Waldrand die hübsche Elfe gefunden hätten, völlig nackt und verängstigt, und diese aus Mitleid mit in die warme Stube genommen hätten. Allerdings war ihnen kurze Zeit vorher etwas ungewöhnliches auf Ihrem Weg aufgefallen. Sie hatten das Gefühl, das etwas Dunkles, bedrohliches über sie hinweg geschwebt war, wie ein Schatten in der Luft. Die Elfe, ihr Name war Iludriel Nachtschatten, berichtete uns später davon, das dieser Schatten sie schon seit drei Tagen verfolgen würde und sie eine Person mit dem Namen Dalai sucht. Ich versuchte, den Zauber des Auges auf ihre Person zu wirken, doch ich sah nicht wie sonst magisches Wirken in roten Fäden und den Rest der Welt grau wabbernd, sondern ihr Körper war wie aus grellem Licht bestehend, das mich blendete. Als sie mein magisches Auge entdeckte kam sie zu mir, sah mich fast mitleidvoll an und strich mir sanft über die Wange, während sie mir auf elfisch etwas sagte, was ich leider nicht verstand. Danach setzte sie sich wieder ans Feuer, doch plötzlich begann ein Gefühl tiefster Liebe in mir zu lodern, und zwar für Iludriel. Sie war die wichtigste Person für mich, und sie musste beschützt werden. Da es nun auch schon sehr spät war beschlossen wir, die restlichen Stunden dazu zu nutzen und auszuruhen. Nur Starkad und Catka, die die Strapazen dieses Tages besser verdaut hatten als wir anderen, wollten Wache halten. Etwas später, wir anderen waren schon eingeschlafen, hörte Starkad plötzlich etwas. Es war, als wenn Stimmen, die nur in seinem Kopf existierten, zu ihm sprachen und versuchten in müde zu machen, einzululen und abzulenken. Um diesem Gefühl entgegen zu wirken sprang er auf und schrie so laut, wie es einem Thorwaler würdig war. Wir wurden alle geweckt von diesem verheerendem Schrei, doch als wir aufstehen wollten war etwas anders als vorher. Die meisten fühlten sich so schwach, schwer und ausgelaugt, dass sie es nicht schafften, alleine auf die Füße zu kommen und benommen liegen blieben, obwohl sie alles registrierten und wahrnahmen, und auch Starkad war inzwischen bewegungsunfähig. Nur Shabob gelang es auf die Beine zu kommen. Er zog seinen Säbel, um der vermeintlichen Verantwortlichen, Iludriel Nachtschatten, den Gar aus zu machen. Doch kaum wollte er auf sie zu stürmen sprang sie katzengleich auf und wirkte einen Zauber gegen ihn, der ihn auf der Stelle erstarren ließ. Sofort danach wandte sie sich in meine Richtung, blieb direkt über mir stehen und ließ ihre Hand in Richtung meines magischen Auges vorschnellen. Ihre Finger bohrten sich in meine Augenhöhle, umklammerten den Diamanten und rissen ihn mit einem brutalen Ruck heraus. Ich schrie vor Schmerz und die Welt um mich herum wurde dunkler. Ich spürte, das es nicht blutete, aber sofort war mir, als ob man mir etwas wichtiges genommen hätte. Auch Catka hatte ihre Waffe gezogen und wollte die Elfe angreifen, doch diese griff flink nach einem ihrer beiden Armreife und entfesselte den darauf gelegenen Zauber, welcher auch Catka traf und sie auf der Stelle handlungsunfähig machte. Nun waren wir alle gelähmt, und triumphierend streckte die Elfe den Edelstein in die Höhe und sagte „Ich danke Euch für dieses Geschenk. Es wird mir helfen, meine Pläne zu verwirklichen. Und ich rate euch, diesen Auftrag nicht weiter zu verfolgen, denn Ihr seit nur kleine Menschen im Gegensatz zu dem, was jetzt kommen wird!“ Dann schritt sie hämisch grinsend über unsere gelähmten Körper hinweg durch die Tür des Hauses hinaus und verschwand im Dunkel der Nacht.
Nach ungefähr 10 Minuten konnten wir uns alle nach und nach wieder bewegen. Meine leere Augenhöhle schmerzte schrecklich und mir fehlte das magische Auge umso mehr. Wir diskutierten darüber, wer das gewesen sein konnte und welche Ziele sie verfolgte. Wir kamen zu der Meinung, das es sich vermutlich nicht um Borbarad selbst gehandelt hat, denn er war, und dessen war ich mir sicher, nicht körperlich manifestiert auf dieser Welt. Vermutlich handelte es sich um einen sehr mächtigen Diener, was die Zauber, die sie gewirkt hatte, zeigten und auch durch das Bild, welches ich sah, als ich durch das magische Auge einen Blick auf sie geworfen hatte. Zu guter Letzt analysierte ich noch, soweit es mir möglich war, den zurück gelassenen Armreif, welcher anscheinend mit einem borbaradianischen Zauber belegt war, der jetzt jedoch verflogen war. Es war inzwischen früher Morgen und wir brachen auf, zurück nach Braunsfurt, um dort mit dem Fogt zu sprechen. Dieser war sofort verfügbar und wurde über die Vorkommnisse in seinen Wäldern informiert, und darüber, das meiner Meinung nach Borbarad einen weiteren Schritt unternommen hatte, um sich körperlich in unsern Sphären zu manifestieren. Er klang sehr besorgt bezüglich des aufkommenden Vampirismus innerhalb seinen Landesgrenzen, aber von Borbarad wollte er nichts hören. Trotz allem sicherte er uns zu, das er umgehend einen Boten zum Herzog von Weiden schicken würde, welcher von den Vorkommnissen hier berichten würde.
Beunruhigt über die letzten Ereignisse und den Verlust meines magischen Auges verabschiedeten wir uns, um die letzten verbliebenen Stunden dieser Nacht zum schlafen zu nutzen. Am nächsten Morgen wollten wir uns Reise bereit machen und Braunsfurt in Richtung Baliho verlassen, bereit, das nächste Puzzleteil in dieser Kette ungewöhnlicher Vorkommnisse zu finden.......
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#5 RE: Unsterbliche Gier ( G7 Reisebericht, Teil II. )
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Wir gingen alle zu Bett, jeder in seiner Kammer, um die wenigen verbleibenden Stunden bis zum Morgengrauen zum ausruhen zu nutzen. Während dieser Nacht, als ich schlief, wurde ich plötzlich von einem stechenden Schmerz aus dem Schlaf gerissen, welcher mich aber sofort wieder ohnmächtig werden ließ, kaum das ich einmal laut schreien konnte. Als ich aus meiner Bewusstlosigkeit erwachte blickte ich in die verstörten Gesichter meiner Gefährten, die sich um meine Schlafstatt versammelt hatten. Ich bemerkte mit Freude, abgesehen von der schmerzlichen Erinnerung meines abrupten Erwachens und meines anschließenden Entschwindens, das der große, innerlich pulsierende und rotes Licht spendende Edelstein sich wieder in meiner Augenhöhle befand. Nach einer kurzen Phase des Erwachens rätselten wir darüber, was passiert sein konnte und untersuchten anschließend das Zimmer nach Spuren von Fremdeinwirkung. Aber wir konnten weder Spuren weltlichen Wirkens noch magische Rückstände finden. Etwas unsicher trennten wir uns, da inzwischen der Morgen angebrochen war, um unsere Ausrüstung zu packen und danach in Richtung Baliho aufzubrechen. Der Winter war mit voller Wucht eingetroffen und hatte alles in ein weißes Laken aus Frost und Trostlosigkeit gehüllt. Während unserer Reise auf der einsamen Straße gab es nicht viel, was es wert gewesen wäre berichtet zu werden. Nach ungefähr 2 Stunden trafen wir auf das Örtchen Isenklamm, welches recht ärmlich wirkte und aus 12 Häusern bestand. Allerdings entdeckten wir, nachdem wir in das Örtchen ein geritten waren, das die Dorfbevölkerung, die aus ca. 70 – 80 Personen bestand, sich auf dem Dorfplatz versammelt hatte und einen Scheiterhaufen errichtet hatte. Bei näherer Betrachtung konnten wir auf dem Scheiterhaufen die Kadaver von Schafen entdecken, die laut Auskunft der Dorfbevölkerung am Morgen im Stall von dem Bauern Jahnke gefunden wurde. Der Bauer und seine Frau waren auch umgehend nach der Entdeckung der Kadaver in Gewahrsam genommen worden. Als Asran die Kadaver untersuchte konnte er entdecken, das die armen Tiere brutal verstümmelt wurden, ähnlich den anderen Opfern, die wir auf unserem Weg bereits zu Gesicht bekommen hatten. Anscheinend handelte es sich hierbei wiederum um die Tat eines Vampirs, was wir der aufgebrachten Bevölkerung allerdings nicht verrieten. Anschließend ließen wir uns zu den festgesetzten Bauersleuten bringen und verhörten diese. Was sie berichteten ließ die Feststellung zu, das sie nichts mit der Verstümmlung der Schafe zu tun hatten und nur noch das Dorf verlassen wollten, um dem aufgebrachten Mob zu entkommen. Asran in seiner Rolle als Recht spechender Geweihter ordnete an, das uns die Bauerleute übergeben wurden und wir sie nach Baliho überführen sollten, damit ihnen dort der Prozess gemacht werden konnte. Wir begaben uns zum Hof der Jahnkes, um nach weiteren Spuren zu suchen, doch leider blieb die Untersuchung recht erfolglos, abgesehen von der Tatsache, das die getöteten Tiere über zu wenig Blut verfügten. Wir sagten dem alten Ehepaar das sie ihre Sachen packen sollten, gaben ihnen etwas Geld und ließen sie ihrer Wege ziehen. Gegen 13.oo Uhr untersuchten wir abschließend den Waldrand um die Hütte herum, aber auch hier waren keine Spuren zu finden. Eine Stunde später machten wir uns auf, unseren Weg Richtung Baliho fortzusetzen. Das Wetter war noch schlechter geworden, und der kalte Schnee peitschte in die Gesichter der Reiter und erschwerte die Sicht dermaßen, das man nur noch wenige Meter weit sehen konnte. Nach einer weiteren Stunde vernahmen wir plötzlich einen leisen Singsang, der aus der Richtung kam, in die wir reisten. Die Stimmen, die die Melodie summten klangen sehr angenehm und stellten sich als die von einem Trupp Elfen heraus, welcher aus 22 Personen bestand. Der Anführer, der sich als Ludial Windläufer vorstellte, lud uns zum Essen ein und schnell errichteten einige der Elfen ein Zelt, in welches wir uns begaben. Während des Mahles berichtete Ludial, das die Elfen im Begriff waren, dieses Land zu verlassen, da ein großes Übel auf dem Vornarsch war. Dieses Übel nannte er Badorna, und sie war die, die die Gedanken vergiftete. Sie sollte älter sein als das Volk der Elfen, und sie war die Meisterin des Bösen und der Zerstörung. Sie trat in Gestalt eines mächtigen Gletscherwurms auf oder auch als Weiße Elfe. Sie hat viele Feinde der Elfen erschaffen, und ist selbst ein uralter Feind des Volkes der Elfen. Durch ihr Wirken und ihren Verrat vernichtete sie die Städte und die Existenz der einstigen Hochelfen vor langer Zeit, und ein erneutes Wiederkommen wäre höchst gefährlich. Weiter berichtet Ludial, das schon alle Elfen diese Gefilde verlassen hätten und ihre Gruppe die letzte war, die das Land verließ. Ein Kampf wäre völlig aussichtslos, wenn man Badorna treffen würde, man sollte lieber fliehen, da sie zu mächtig wäre und zu große Kräfte hätte. Dann sagte er, das noch etwas anderes kommen würde. Er bezeichnete es als „Öffner der Tore“. Es braute sich zusammen, um alles Leben zu vernichten. Nachdem der Elfe erzählt hatte berichteten wir ihm von den Vorkommnissen, die sich die letzten Tage ereignet hatte und ich zeigte ihm auch mein magisches Auge. Über das Auge sagte er mir, das es ein Fokus großer Macht wäre, aber anscheinend auch einen „Eigenen Willen“ besitzen würde. Bezüglich der ganzen geschändeten Leichen und des Aufkommens von Vampiren vermuteten die Elfen, das es sich hierbei vielleicht um ein Ritual handeln könnte, welches durch den Raub von Seelen (die Elfen gehen davon aus, das bei diesen Toden durch den Raub des Blutes auch die Seele geraubt wird) einen neuen Körper erschaffen soll. Nach der Unterhaltung beendeten wir das Essen, die Elfen packten das Zelt wieder zusammen und jeder machte sich wieder auf den Weg, da das Wetter auch weiter schlechter wurde. Nach einiger Zeit kamen wir nach Rajaswieth, wo wir aufgrund des schlechten Reisewetters auch Unterkunft in einem Gasthaus nahmen. Auffällig war eigentlich nur, das der Efertschrein, an welchem wir auf dem Weg zum Gasthaus vorbei kamen, versperrt war und nicht genutzt werden konnte. Als wir Abends im Schankraum saßen kamen wir mit einem gewissen Dorian Schlaghammer ins Gespräch. Er erzählte uns, das seine Frau vor 2 Monaten spurlos verschwunden sei. Kurz vor ihrem Tod war sie immer müde gewesen, und dann, an diesem Tag vor 2 Monaten, kam Dorian von der Arbeit nach Hause, aber was er fand war nur noch ein Haufen Staub auf dem Boden, seine Frau blieb verschwunden. Einen Monat später verschwand plötzlich der Geweihte des Eferts, und das einzige, was man fand, war ein Haufen Staub im Efertsschrein. Seitdem ist der Schrein geschlossen. Zum Schluss erzählte er traurig, das nun auch seine 13 jährige Tochter unter ständiger Müdigkeit leidet und er Angst habe, das auch sie verschwinden könnte. Wir boten sofort unsere Hilfe an, unter anderem in der Hoffnung, weitere Teile des großen Vampirpuzzles zu finden. Wir gingen mit Dorian zu dessen Hütte, um mit der Tochter zu sprechen und die Nacht dort zu verbringen. Beim Gespräch mit der Tochter konnten wir nur erfahren, das sie, wie die Mutter damals, seit Tagen schlecht schläft und deswegen so müde ist. Sie war sehr ängstlich, da sie vermutete, das sie das gleiche Schicksal wie ihre Mutter ereilen könnte. Der einzige Ort, wo Sie die letzten Tage gewesen wäre, war der Fluß. Außerdem hatte sie einen Freund, den Sohn des Schmiedes. Anschließend wurde der Körper der kleinen noch von unseren weiblichen Gefährten untersucht um festzustellen, ob sie eventuell gebissen wurde. Dies war allerdings nicht der Fall. Da es inzwischen auch Zeit war, sich schlafen zu legen teilte die Gruppe sich auf. Die Frauen sollten bei der Tochter von Dorian im Zimmer schlafen, Catka sollte dort Wache halten. Der Rest schlief im Wohnraum, und der Zwerg erklärte sich bereit, die Wache zu übernehmen. Etwas später in der Nacht wurden wir plötzlich von kalter Winterluft, die aus dem Zimmer der Tochter kam, geweckt. Wir standen auf und stellten fest, das Hardogar tief und fest schlief. Etwas rüde wurde der Zwerg geweckt und wir eilten ins Nachbarzimmer, aus dem die Kälte strömte. Wir fanden Catka und den Rest schlafend vor, das Fenster stand offen und das Mädchen schlief ebenfalls, ihr Gesicht war kreideweiß. Am Fensterbrett konnten wir frische Kratzspuren entdecken. Wir versuchten das junge Mädchen zu wecken, aber anscheinend schlief sie unnatürlich tief, was es schwer machte sie wach zu bekommen. Als sie aber wach war berichtete sie von einem Traum, in dem sie rot glühende Augen gesehen hatte. Hardogar und Catka berichteten bezüglich ihrer missglückten Wache, das sie plötzlich einen leisen Singsang gehört hätten und ihnen dann die Sinne schwanden. Danach eilten wir aus der Hütte, um nach Spuren des Eindringlings zu suchen. Schnell wurden wir fündig, und die frischen Spuren führten in den Wald. Wir entschlossen uns, den Spuren zu folgen und machten uns schnell auf den Weg in Richtung des dichten, dunklen Waldes.........
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#6 RE: Unsterbliche Gier ( G7 Reisebericht, Teil II. )
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Die krallen ähnliche Spur führte uns über eine lange, verschneite Ebene, vorbei an Gehöften, bis wir nach einer halbe Stunde endlich den Wald erreichten. Wir entdeckten einen Pfad, der in den Wald führte, und folgten diesem, ebenso wir die Spur, die wir verfolgten. Nach wenigen Minuten stoppten wir, da wir aus der Richtung, in die wir wollten, kehlige Stimmen vernahmen. Starkad und Shabob wollten sich vorsichtig an schleichen, um zu erkunden, wer oder was dort vor uns lag, und entschwanden katzengleich in die Dunkelheit vor uns. Nach einigen Minuten kamen die beiden wohl behalten zurück und berichteten uns von drei Gestalten, die auf dem Weg verweilt hatten. Zwei der Gestalten, dessen kehlige Sprache leider keiner der beiden Späher verstehen konnte, untersuchten anscheinend die Spur im Schnee, die auch wir verfolgten. Der dritte schien in gespannter Haltung nach irgendetwas zu wittern, machte aber ansonsten keine Anstalten. Als die beiden sich zurück ziehen wollten trat Shabob, unser Akrobat, auf einen am Boden liegenden morschen Ast, welcher sofort knackend zerbrach. Aber trotz der Wahrscheinlichkeit, gehört worden zu sein, gelang ihnen unbehelligt der Rückzug. Wir brachen alsbald gemeinsam in die gleiche Richtung auf, und als wir die Stelle erreichten, wo die 3 Gestalten noch vor Minuten gewesen waren, sah man nichts mehr von Ihnen und hörte nur den kalten Wind, der versuchte sich unter die Kleider zu schleichen. Allerdings hatten die drei Spuren hinterlassen, die abseits der Krallen-Spur in den Wald führten. Wir entschlossen uns, den menschlich wirkenden Spuren zumindest kurzfristig zu folgen, und setzten uns in Marsch. Die Abdrücke führten uns weiter in den Wald, doch nach einigen Minuten entschieden wir, zurück zu den anderen Spuren zu gehen, da diese wichtiger waren und durch das Wetter vermutlich bald nicht mehr zu entdecken waren. Wieder zurück, folgten wir noch ungefähr eine halbe Stunde den Krallen-Spuren, als sich vor uns in der Dunkelheit ein größeres Gehöft erhob, welches vor einiger Zeit den Flammen zum Opfer gefallen war. Die Spur führte zu dem noch am besten erhaltenen Gebäude, welches einst Stall und Scheune gewesen war. Als wir den Stall betraten entdeckten wir einige tote Tiere, deren Körper ähnlich den bisher gefundenen Opfern zerfetzt waren und ebenfalls zu wenig Blut aufwiesen. Doch plötzlich hörten wir vom oben gelegenen Heuboden ein Knurren, und instinktiv wussten wir, das wir den Verfolgten gefunden hatten. Rowena entschloss sich als erste, da auch nur eine Leiter zu dem Heuboden führte, diese hinauf zu steigen und den Erzeuger des Knurrens zu stellen, während wir unten warten wollten. Als sie bis zum Ende der Leiter empor gestiegen war hörte sie das Knurren intensiver, und plötzlich starrte sie in ein Augenpaar, das aus zwei rot glühenden Punkten bestand. Das Augenpaar stürmte auf einmal vor und schubste Rowena samt Leiter zurück zum Boden der Scheune, wo wir notdürftig versuchten, den Sturz irgendwie zu lindern. Trotz allem schlug Rowena hart auf den Boden auf und verletzte sich leicht, was die stolze Amazone aber nicht hinderte, sofort wieder auf zuspringen und die eben erlittene Schmach zu sühnen. Während Rowena erneut, mit gezogner Klinge, die Leiter hinauf stürmte kletterte Shabob an anderer Stelle am Gebälk hoch zum Heuboden, um ebenfalls in den bevorstehenden Kampf einzugreifen. Sofort wurde Shabob als potentielle Gefahr erkannt und von dem Wesen attackiert, doch geschickt konnte er den Angriff parieren und selber eine Attacke anbringen. Dadurch, und da auf dem Heuboden wenig Platz und ebenso wenig Licht herrschte, wurde die stolze Amazone dermaßen aus dem Gleichgewicht gebracht, das sie fluchend in Richtung Stallboden fiel und dieses mal noch härter aufschlug als beim ersten Mal. Zwischenzeitlich war auch ich die Leiter hinauf gestiegen, um den Kämpfenden durch Licht eine kleine Unterstützung zukommen zu lassen. Doch als ich sah, das Rowena Shabob im Moment nicht mehr im Kampf beistehen konnte und dieser gerade die Hände des Gegners um seinen Hals hatte wirkte ich einen Fulminctus auf den Unhold, der durch diesen hart getroffen wurde und ebenfalls vom Heuboden gestoßen wurde. Der Sturz machte dem Wesen nicht allzu viel aus, jedoch stand er jetzt umringt von elitären Kriegern, die ihr Handwerk beherrschten und das auch so schnell wie möglich zeigen wollten. Nach einem kurzen, aber heftigen Kampf wurde das Wesen, welches eigentlich ein Mensch war, aber lange, spitze Zähne und Krallen an Händen und Füßen hatte, von Rowena und Starkad nieder gestreckt und am Boden gebunden. Jetzt wollte Rowena dem Vampir den Gar aus machen und griff nach ihrem Trinkbeutel mit Flußwasser, welches sie auf unserem Hinweg abgeschöpft hatte, um dem Vampir etwas entgegen werfen zu können. Sie öffnete den Beutel und drehte ihn um, damit das Wasser auf den Vampir nieder ging und ihn vernichtete, doch kurz bevor das Wasser den Verfluchten Körper traf und zu Staub verwandelte stieß der Kopf des Vampirs vor und seine Zähne bohrten sich in eine ungeschützte Stelle von Rowenas Schulter. Geschockt von dieser letzten Tat des Vampirs taumelte die Amazone zurück und wurde sofort, soweit es möglich war, behandelt. Allerdings handelte es sich nicht um eine schwerere Verletzung. Noch während wir alle in der Scheune standen meldete sich bei Catka ein ungutes Gefühl, welches sie uns sofort mitteilte, da dieses Gefühl uns schon mehrfach vor Gefahren gewarnt hatte. Um der Sache nach zu gehen begaben Starkad und ich uns durch Tor ins Freie, als wir plötzlich das Surren von Pfeilen vernahmen und durch Treffer zurück geworfen wurden. Sofort, nachdem die Amazone mitbekommen hatte das wir angegriffen wurden, stürmte sie mit einem Rondra würdigen Schrei und gezogenen Schwertern aus der Scheune, um die Angreifer zu stellen. Während Hardogar und ich zurück in die Scheune eilten, da wir verletzt waren, verließ auch Shabob die Scheune, um der Amazone vorsichtig zu folgen, zunächst hinterher robbend, später laufend. Dann hatten die beiden tapferen Recken, die sich durch surrende Pfeile bis an ihre Gegner herangekämpft hatten, Feindkontakt. Den beiden gegenüber standen kampferprobten und gut gerüstete Orks, die sofort zum Angriff übergingen, aber Shabob und Rowena stellten sich ihnen mit dem gleichen Kampfeswillen entgegen. Nun rannte auch unser Geweihter Asran mit erhobenem Rabenschnabel dem Kampfgeschehen entgegen und Hardogar folgte ihm wenig später, nachdem sich herausgestellt hatte, das seine Verletzung ihn nicht sonderlich im Kampf behindern würde. Ebenso hatte der Rest der Gefährten die Scheune verlassen um die Krieger zu unterstützen, während ich zurück geblieben war um nach meiner Verletzung zu sehen. Plötzlich vernahm ich eine Stimme, welche orkisch und mir nicht gut gesonnen klang. Sie teilte mir mit, das mein Gegenüber mir das Herz raus schneiden würde. Durch diese Worte gewarnt sprang ich sofort auf die Beine, um dem auf mich zu rasendem Schwert zu entkommen. Obwohl ich dem ersten Hieb ausweichen konnte traf mich der zweite Angriff umso härter und warf mich zu Boden. Schwer verletzt konnte ich kaum dem nächsten Schlag entkommen, doch dann bot sich eine kurze Gelegenheit, einen Zauber zu wirken. Kurz bevor der Ork-Krieger wieder angreifen konnte traf ihn im Geiste ein heller Blitz, welcher ihn desorientierte und kurzfristig kampfunfähig machte. Ich nutzte die Chance und streckte ihn mit einem Fulminictus nieder und nahm ihm sein unwürdiges Leben. Auch vor der Scheune war der Kampf fast zu Ende, die Gefährten hatten es geschafft, die Orks, die uns angegriffen hatten, zu töten. Nur einer war in panischer Angst geflohen und auch entkommen, als er sich unserer plötzlichen Übermacht bewusst wurde. Anschließend versammelten wir uns wieder in der Scheune, um unsere Verletzungen zu behandeln und unser weiteres Vorgehen zu besprechen........ --------------------------------------------------
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#7 RE: Unsterbliche Gier ( G7 Reisebericht, Teil II. )
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Rowena und ich hatten schwere Treffer von unseren Gegnern einstecken müssen, im Gegensatz zu den anderen Kämpfern, die Ihre Scharmützel mit nur leichten Verletzungen hinter sich bringen konnten. Die Verwundeten wurden, soweit das hier und jetzt möglich war, behandelt, wobei Asran sich um die Amazone kümmerte. Die anderen untersuchten noch einmal die Scheune, um eventuelle Spuren des Vampires zu finden, den wir vor nur kurzer Zeit hier gestellt und vernichtet hatten. Leider blieb die Suche erfolglos und wir entschlossen uns, den Weg Richtung Rajaswieth, von wo wir gekommen waren, so schnell wie möglich anzutreten. Während des ganzen Marsches versuchten wir möglichst leise und aufmerksam zu sein, da es durchaus möglich war, das wir hier noch auf andere Orks treffen könnten. Aber zum Glück blieben wir unentdeckt und gelangten, sehr erschöpft und geschwächt, zum Dorf. Hier begaben wir uns sofort zu Dorian, dem Schulzen der Siedlung, und seiner Tochter, welche Opfer des Vampires war, den wir zuletzt getötet hatten. Wir berichteten ihm von den vergangenen Stunden, während die gerufene Kräuterfrau sich um die Wunden der Verletzten kümmerte. Dorian war sehr erschrocken und gab sogleich eine Warnung an alle Dorfbewohner. Der Tochter des Schulzen schien es nach dem Ableben des Vampirs besser zu gehen, doch Asran versammelte die Gläubigen um sich, um einen möglichst starken Heilungssegen zu sprechen, welcher der Genesung des Mädchens helfen sollte. Nachdem der Geweihte sein möglichstes getan hatte, was einige Zeit in Anspruch nahm, begaben wir uns nun endlich zu Bett, um für unsere Weiterreise nach Baliho am Morgen erfrischter zu sein. Doch während der Nacht quälten mich wieder böse Träume, von geschundenen Körpern und anderen schrecklichen Dingen. Ich hörte auch eine Stimme, welche mir immer wieder sagte „Er ist hier, du weißt es, warum verweilst du noch hier? Folge Ihm! Nach einer für mich eher unruhigen Nacht bekamen wir am Morgen noch etwas zu essen von Dorian, und aufgrund meines stetigen Antreibens brachen wir auch alsbald auf um endlich nach Baliho zu gelangen. Dem Mädchen ging es inzwischen besser, und wir konnten uns guten Gewissens auf den Weg machen. Nachdem wir knapp 2 Stunden auf der Reichsstraße 1 zurück gelegt hatten entdeckte Rowena plötzlich etwas, was sich in einem Baum befand, der zu einen Wald gehörte der sich etwas abseits der Straße befand. Nachdem die Kaleschka gestoppt hatte, begaben sich alle in Richtung des Waldes und bald waren wir an der Stelle angelangt, zu der wir wollten. Wir konnten in den Ästen des Baumes liegend, den Körper einer alten Frau erkennen, welche ein Paket mit Reisig auf den Rücken geschnallt hatte. Schnell sahen sich die erfahrenen Späher in der Umgebung des Baumes um, konnten jedoch keine Spuren entdecken. Cathka kletterte flink und wendig auf den Baum und gelangte bald bei dem leblosen Körper an. Nach kurzer Betrachtung schubste sie den offensichtlich toten Körper vom Baum hinunter. Natürlich untersuchten wir den Leichnam sofort und konnten schnell feststellen, das es sich anscheinend um eine ältere Bäuerin handelte. Ihr Gesicht war von Schrecken, den Sie in ihren letzten Sekunden erlebt haben musste, gezeichnet. Weiter fanden wir heraus, dass der armen Frau das Genick gebrochen worden war und am Rücken fanden wir tiefe, vier-gliedrige Kratzspuren. Weiter konnten wir nichts finden. Da ich weiter zur Eile drängte nahmen wir den Körper der alten Frau mit zu der Kaleschka, um ihn auf dem Dach zu verstauen und der armen Seele im nächsten Dorf die letzte Ehre zu erweisen. Es dauerte nicht mehr lange und wir kamen in Anderath an. Zunächst gingen wir zum Boronstempel, damit die Zeremonie für die tote Bäuerin von Asran vollzogen werden konnte. Nachdem dies eine gute Stunde in Anspruch genommen hatte und die alte Frau zu Grabe getragen war, gingen wir zurück zur Kaleschka, doch unser Kutscher teilte uns mit, das ein Pferd lahmen würde und neu beschlagen werde müsse, was eine weitere Stunde dauern würde. Um der Kälte zu entgehen begaben wir uns zum Warten in das Wirtshaus „Sündige Eiche“, wo wir gleich Plätze bekamen und bewirtet wurden. Während des Essens konnten wir den Dorfbewohnern, die hier ebenfalls eingekehrt waren, bei ihren Gesprächen zuhören. Sie redeten über einen verschwundenen Kaufmann und über den verwaisten Praiostempel in der Stadt. Der Kaufmann war vor 4 Wochen verschwunden, ein bornländischer Kaufmann hatte die Leiche des Verschwundenen gefunden, welche durch eine vier-gliedrige Kralle brutal verstümmelt worden war. Als er Hilfe holte und gemeinsam mit den Dorfbewohnern zu der Fundstelle des Kaufmannes zurück kam, war dieser plötzlich wie von Geisterhand verschwunden. Der Praios-Tempel war seit 6 Monaten verwaist. Orks hatten ihn überfallen und zahlreiche Reliquien geraubt, allerdings auch manches wertvolle zurück gelassen. Uns fiel wieder ein, das wir von diesem Ereignis bereits gehört hatten, und zwar auf dem Weg nach Dragenfeld, wo wir uns damals Lishkom von Fasar stellten und die Beschwörung Borbarads verhindern konnten. Gestohlen wurden bei diesem Kirchenraub einige Artefakte, allerdings hatten die Orks das Geld und die wertvollen Gewänder des Tempels nicht angerührt. Bei den entwendeten Relikten handelte es sich um eine Praiosstatue, eine ca. 1 Schritt hohe Sänfte für die Statue, 2 Kerzenhalter, ein Sonnenszepter, eine Tiara, ein Stulpengong, eine Sonnenuhr und 3 Rollen mit Praiosabschriften. Die Orks wurden damals verfolgt und einer der Räuber wurde angeschossen und konnte gestellt werden. Als sich die Verfolger dem Verletzten jedoch nährten, wurde sie von einem bösen Knurren empfangen, was derart unnatürlich war, das sie die Verfolgung aufgaben und das weite suchten.
Nachdem die Gespräche etwas verstummt waren, konnten wir uns zusammen ein paar Gedanken machen, wie all die bisherigen Geschehnisse miteinander in Verbindung standen oder nicht. Festzuhalten blieb, das der Raub der Reliquien vor 6 Monaten stattfand, und zwar 2 Wochen bevor wir Lishkom in Dragenfeld besiegt hatten. Bardorna ist ebenfalls in diesem Zeitrahmen in Erscheinung getreten, laut der Informationen der Elfen, und wenig später begann dann auch der Vampirismus im Herzogtum Weiden. Es war also davon auszugehen, das Lishkom und Bardorna nicht zusammen arbeiteten, da beide in etwa zur selben Zeit mit ihren eigenen Plänen begannen. Weiter konnte man Mutmaßen, das die Gegenstände, die im Praios-Tempel gestohlen wurden, vielleicht für ein Ritual benötigt und genutzt wurden. Sinn bei diesem Ritual könnte es gewesen sein, jemanden oder etwas zu Beherrschen. Bei diesem jemanden handelte es sich vielleicht um einen hochrangigen Vampir, welcher sicherlich mächtig genug war seine Hilfe nicht freiwillig und nicht jedem zur Verfügung zu stellen. Der Grund dieser Beherrschung war dann vermutlich, das der Vampir Seelen sammeln musste, damit derjenige, welcher den Tempel hatte überfallen lassen, mit Hilfe der geraubten Seelen einen neuen Körper für die bereits auf Erden wandelnde Seele des Magiers Borbarad zu erschaffen und ihm dadurch die endgültige Rückkehr zu ermöglichen, so wie Lishkom es auch schon 2 mal versucht hatte. Beim ersten Versuch wollte er ihm den Körper des entführten De Marinal Sohnes zu Verfügung stellen und beim zweiten Veruch wollte er mit Hilfe meines magischen Auges die Seele in sich selbst einfahren lassen, um Borbarad die Rückkehr zu ermöglichen. Wir hatten also 4 Wiedersacher, die uns jetzt und zukünftig das Leben mehr als schwer machen würden. Zum ersten Bardorna, auch genannt „Der Vergifter der Seelen“, die Borbarad vermutlich aus dem Grunde wieder auf Erden wandeln lassen will, damit dieser durch seine dunklen Lehren Chaos und Aufruhr auf der Welt verbreiten soll. Zum zweiten den Hochrangigen Vampir, der Borbarad dadurch „unterstützt“, indem er Seelen für dessen Körper sammelt und sammeln läßt. Der Dritte ist der von den Elfen erwähnte „Toröffner“. Wer er ist oder was er ist wissen wir nicht, und auch seine Intentionen sind uns bis jetzt nicht bekannt. Als letzten darf man Borbarad selbst, beziehungsweise seine Seele, nicht vergessen. Da diese ja wissentlich schon den Nimbus verlassen hat und jetzt auf Erden wandelt muss man damit rechnen, das der dunkle Magier ebenfalls im geheimen seine Pläne schmiedet, um bald wieder einen weltlichen Körper zu besitzen.
Viele Fragen blieben offen, und wir hofften, das uns die Antworten nicht allzu hart treffen würden.......... --------------------------------------------------
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#8 RE: Unsterbliche Gier ( G7 Reisebericht, Teil II. )
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Nach diesen beunruhigenden Schlussfolgerungen, die wir am heutigen Abend mit Hilfe der gesammelten Informationen und der bisherigen Ereignissen konstruierten gingen wir auch nicht sehr viel später zu Bett, um für die Weiterreise nach Baliho erfrischt zu sein. Die folgende Nacht und das morgendliche Werkeln waren nicht weiter erwähnenswert und wir brachen alsbald zu unserer nächsten Station, der Stadt Baliho auf. Doch je näher wir der großen Stadt kamen, umso lauter und intensiver vernahm ich Stimmen in meinem Kopf, die ich nicht verstehen konnte. Auch sah ich immer öfter fremde Schatten aus den Augenwinkeln, die jedoch spurlos verschwanden. Ich teilte meine Empfindungen meinen Gefährten mit und erfuhr dann noch von Shabob, das dieser in der letzten Nacht einen aufwühlenden Traum hatte, an desen Ende er Blut schwitzte. Catka träumte von einem mächtigen Shamanen ihres Volkes, der plötzlich 6 Arme hatte, in deren Händen jeweils ein Schwert lag. In einem gleißenden Licht erschien von oben ein 7´tes Schwert, welches sich mit den anderen 6 Schwertern zu einem Schwert verwandelte. Auf unserem weiteren Weg auf der Reichsstraße 1 sahen wir nach einiger Zeit einen Schemen, der uns entgegen ritt. Als er näher kam, entpuppte dieser Schatten sich als ein staatlicher Krieger, der auf einem stolzen Streitroß in unsere Richtung ritt. Nachdem die noch fehlende Distanz zwischen uns überbrückt war, hielten beide inne und wir begrüßten uns. Rowena erkannte als erste, welch mächtige Klingen dieser Mann als Waffen trug. Es waren die beiden legendären Schwerter „Antwort“ und „Vergelter“, die vom mächtigsten und stärksten Krieger des Reiches getragen wurden, und zwar von Raidir Conchobair. Während unserer Unterhaltung berichtete Raidir, da er uns auch als die Überlebenden von Dragenfeld erkannte, das sich die Praios-Kirche nun endgültig aus Dragenfeld zurückgezogen hätte, was auf die nun inzwischen geschehene Spaltung der Praios-Gemeinschaft zurückzuführen war. Nachdem wir uns ausgetauscht hatten, lud er uns freundlicherweise noch auf seine Burg, welche in Winhal lag, ein und wünschte uns noch eine gute Reise. Die Amazone ritt mit einem lachenden und einem weinenden Auge weiter. Selten hatte sie einen solch stolzen Krieger gesehen, und so schnell musste er sie wieder verlassen. Trotz allem setzten wir unseren Weg fort und kamen am Abend in Baliho an. Wir schlugen sofort den Weg Richtung des Sitzes von Baron von Moosgrund, welcher hier in Baliho als Landvogt regierte, ein. Nachdem wir den Wachen unseren Geleitbrief des Herzogs von Weiden gezeigt hatten, wurden wir in das Regierungsgebäude geführt und dort recht schnell dem Vertreter des Vogtes vorgestellt, da dieser selbst im Moment nicht anwesend sei. Auf unsere Frage hin, ob auch Baliho unter Vampiren zu leiden hätte, antwortete dieser zu unserer Verwunderung mit nein. Das einzige Problem, was in Baliho herrschen würde war, das ein Mörder, genannt „Der Metzenschnitter“, unter den Freudenmädchen Baliho´s ein Blutbad anrichtete. Er tötete sie auf äußerst brutale Art und Weise und das letzte Opfer wurde sogar mitten in der Stadt gefunden. Ihnen waren immer Travia-Symbole in den Körper geritzt worden. Für weitere Auskünfte stand uns der Vertreter des Vogtes nicht zur Verfügung, aber er verwies uns an die Stadtgarde, welche uns mehr Antworten geben könnte und wo wir auch die letzte Leiche noch begutachten konnten. Wir boten an, bei der Lösung dieses Rätsels behilflich zu sein und er nahm dankend an. Zuletzt stellte er uns noch 3 Kammern für die Nacht zur Verfügung und verabschiedete sich anschließend. Da der Abend noch jung war entschlossen wir uns, die Stadtgarde noch heute aufzusuchen. Dort angekommen gewährte man uns nach Vorlage unseres Begleitschreibens schnell Einlass und der Hauptmann beantwortete bereitwillig unsere Fragen. Er berichtete, da 3 der 4 getöteten Frauen aus dem Arbeiterviertel stammen. Die vierte Tote hatte vorher im Nordstern gearbeitet und gehörte eher zur gehobenen Schicht der Prostituierten. Sie war es auch, die bisher am schlimmsten zugerichtet worden war. Die Morde lagen immer 7 Tage auseinander, außer der letzte. Dieser Letzte, vierte Mord fand 8 Tage später statt, und zwar am 25´ten statt am 24´ten. Der 24´te war eine Neumondnacht. Wir baten den Hauptmann, uns in den Keller zu bringen, wo die letzte tote Frau noch aufbewahrt wurde. Was uns dort erwartete war wirklich schrecklich. Die Gliedmaßen der Toten waren alle von ihrem Mörder entfernt worden. Auf den verbliebenden Korpus war eine Gans in die Haut geritzt, ein Zeichen der Travia-Kirche. Am Hals konnten wir 2 nadelartige Einstiche feststellen, und es fiel auf das der Körper fachmännisch, wie wenn ein Jäger seine Beute zerlegt, bearbeitet worden war. Aufgrund von Indizien konnten wir noch erkennen, das es sich beim Täter um einen Rechtshänder handeln musste. Auf die Frage hin, ob die Leichen jedes mal so schlimm aussahen antwortete der Gardist, das es von mal zu mal schlimmer geworden sein. Zu guter Letzt zeigte uns der Hauptmann noch ein abgerissenes Stück von einem Fellmantel, welches am letzten Tatort gefunden wurde. Bei dem gefunden Fell-Fetzen handelte es sich um das Fell eines Silberwolfes. Damit beendeten wir unsere Spurensuche bei der Stadtgarde und gingen zu Mutter Linai zum Travia-Tempel, um sie zu den Symbolen auf den Leichen zu befragen und um ihr die letzten Ereignisse zu berichten. Nur Shabob und Hardogar wollten nicht mit in den Tempel und stattdessen in der Stadt Informationen sammeln. Im Tempel wurde wir überschwänglich von Mutter Linai empfangen und gleich wurde Tee gereicht, um das Gespräch etwas angenehmer zu gestalten. Bezüglich unserer aktuellen Ermittlungen konnte sie uns den Tipp geben, das man Silberwolf-Felle nicht überall bekommen könnte, sie aber wüsste, das der Händler Elbadan, dessen Geschäft in der Schnitzengasse ist, damit handeln würde. Da der Abend inzwischen schon recht fortgeschritten war entschlossen wir uns, Mutter Linai wieder zu verlassen und unsere Unterkünfte aufzusuchen. Dort angelangt fiel uns auf, das unsere zwei „Informanten“ noch nicht wieder da waren. Wir beschlossen, sie zu Suchen und folgten den Gesprächen von Passanten über 2 betrunkene Tunichtgut´s, bis wir an einer schäbig aussehenden Kneipe endeten. Aus der Taverne hörten wir Shabob´s lallende Stimme, wie sie gerade lauthals von Vampiren berichtete. Hardogar hatte das Zwergenbier anscheinend besser vertragen und stand noch um einiges aufrechter als Shabob. In der Wirtsstube versuchten wir schnellstens, Shabob zum Schweigen zu bringen und hinaus zu schaffen. Allerdings wurde der Zwerg, in dem ganzen Gedränge konnten man nicht einmal feststellen wie es dazu kam, in eine Schlägerei verwickelt und bewusstlos geschlagen. So mussten wir ihn zu zweit greifen und zu unseren Unterkünften zu schleppen, ebenso wie Shabob, der kaum noch gerade laufen konnte. In der Nacht wurde ich wieder von einem Traum heimgesucht. In diesem Traum ging ich durch einen Sumpf, der Nebel um mich herum war unendlich dicht. In dem Sumpf gab es viele kleine Seen, und nach einem Stück des Weges gelangte ich an einen großen See. Über dem See ist dichter Nebel, doch irgendwann reißt er auf und gibt den Blick auf einen Turm frei, der mitten in dem See auf einer kleinen Insel steht. Der Turm ist geschmückt mit vielen Gargylen, und plötzlich höre ein schrilles Lachen. Dann bin ich aufgewacht. Als ich am Morgen meinen Gefährten davon berichtete sagten einige von ihnen, das sie ebenfalls verwirrende Träume gehabt hätten. Rowena erlebte in der letzten Nacht den selben Traum wie Catka in einer der letzten Nächte, nur das es nicht der Shamane war, der 7 Schwerter zu einem machte, sondern Rondra. Auch der Zwerg träumte von den sieben Schwertern, nur das bei ihm eine alter, heldenhafter Zwergen-Krieger die Schwerter zusammenführte. Asran träumte von derselben Sumpflandschaft wie ich, auch er fand den Turm. Aber der See war vereist, und als der Geweihte sich im Eis spiegelte, war sein Gesicht bedeckt mit roten Pusteln. In seiner Panik reißt er sich das Fleisch vom Gesicht, und nach und nach entsteht ein neues Gesicht, welches er auch zu kennen glaubt. Dann ist auch er erwacht. Starkad berichtete, das er von einer winterlichen Lanschaft geträumt habe. Überall waren rote Kugel verteilt, und bald bewegten sich diese roten Flecken, wie Blut, zueinander und bildeten etwas größeres, wie eine Wand aus Fleisch. Diese Wand fällt auf ihn und begräbt ihn, und dann sprudeln Bäche aus Blut aus dem Boden.
Nach unserer Unterredung trafen wir uns noch auf eine gemeinsames Gebet und teilten uns dann in Gruppen auf, um nach Information über den Metzenschnitter zu suchen. Doch zuerst sprachen wir noch einmal mit dem Vertreter des Vogtes und fragten ihn nach einer Region in der Nähe, wo es so ausssah wie in manchen unserer Träume. Sofort erkannte er ein Gebiet, das als „Moosgrund“ bekannt ist. Dort gab es auch eine Insel in einem See mit einem Turm, welcher „Nachtschattenturm“ genannt wurde und seit vielen Jahren nicht mehr bewohnt war. In früheren Zeiten lebten dort ausschließlich Magier. Die weiteren Recherchen in der Stadt verliefen recht erfolglos, nur Shabob, wieder bei klaren Sinnen, konnte in Erfahrung bringen das das Fell-Geschäft von Elbadan in der Schnitzengasse bereits seit einem 1 Monat geschlossen war. Zudem wurden 2 Freudenmädchen mit einem hageren Mann gesehen, auf den die Beschreibung des Pelzhändlers passte. Während wir an der Galgeneiche, einem Baum mitten im Ort und Fundstelle des letzten Opfers, vorbei gingen fing plötzlich mein magisches Auge an stark zu pulsieren und zu pochern, bevor es sich von selbst aktivierte. Der Baum stand vor mir, bestehend aus rotem purem Licht, was in dem Moment bedeutete, das dieser Baum aus purer Magie bestand bzw. durchflutet wurde. Vom Baum aus zog sich ein magischer, roter Strang, in Richtung Westen zum Fluß und in Richtung Osten. Sofort entbrannte in mir der Wunsch, dem Strang nach Westen zu folgen. Nachdem ich den anderen mitgeteilt hatte, was gerade passiert war fiel uns noch auf, das der Nachtschattenturm ebenfalls in westlicher Richtung lag. Nachdem das Auge erloschen war und ich mich nochmals darauf konzentrierte, konnte ich wieder den roten Baum und die Linie erkennen, wie schon vorhin. Um dem Mysterium um den Pelzhändler auf den Grund zu gehen beschlossen wir, mit Unterstützung der Stadtgarde, das Haus Elbadans zu untersuchen, bevor wir zum Turm aufbrechen wollten. Wenig später kamen wir in der Schnitzergasse an, mit Holzscheiten bewaffnet, an denen aus dem Herd entnommenes Feuer loderte. Mit Hilfe der Gardisten wollten wir die Tür zum Haus aufbrechen. Alles war ruhig, als hinter der Tür Rowena plötzlich ein Geräusch vernahm. Schnell entschlossen trat sie vor die Tür, welche nach Innen auf splitterte. Sofort setzte die Amazone nach und betrat den Raum, Catka folgte ihr direkt. Plötzlich meldete sich Cathka´s Gefahreninstinkt und wenig später entdeckte auch Rowena die Gestalt in dem dunklen Zimmer, die gerade auf sie zu stürmte. Geschmeidig wich die Kriegerin dem Angriff der Gestalt aus und brachte ihrerseits einen Treffer bei dem unbekannten Gegner an. Abgelenkt durch den Kampf mit Rowena konnten Catka vorstürmen und die Gestalt mit dem Herdfeuer entzünden, was für den Gegner verheerende Folgen hatte. Sofort griff das Feuer auf den ganzen Körper über, und als Asran mit seinem Scheit nach setzte konnte der Vampir nichts mehr tun. Als der Verfluchte in den letzten Zügen lag kam plötzlich ein lautes, krächzendes Lachen aus seiner Kehle. Er sprach „Ihr Ungläubigen, auch Euch wird mein Meister holen!“ Dann zerfiel der Körper endgültig zu Staub. Wir durchsuchten das Haus, fanden aber nichts, was uns weiterhelfen konnte. Nur der Keller war so gestaltet, das der Vampir, Elbadan, sich tagsüber dort aufhalten konnte, um der Sonne zu entgehen. Wo er allerdings infiziert wurde konnten wir nicht herausfinden, lediglich das er zuletzt eine Reise durch Braunsfurt gemacht hatte. Plötzlich hörten wir ein Geräusch vorm Fenster, welches uns aufschrecken lies. Dann schwebte eine ca. 1 Meter große Schleiereule in den Raum wo wir standen, setzte sich auf den Tisch und sah uns an. Dann fiel uns etwas ein, das auf den ersten Blick unmöglich schien. War dies Orophalia, die Königin vom Blautann und eine der legendären Tierkönige, die aus den Tränen des Urgott´s selbst erschaffen sein sollte? Ich aktivierte mein Auge, und was ich sah war pure Magie! Plötzlich sprach die legendäre Eule zu uns. Sie sagte „Eure Pläne sind weise und gut, aber zu früh. Luzilin, die alte Hexe aus dem Blautann, will euch sehen. Macht euch am Morgen bereit.“ Dann verschwand die riesige Schleiereule, und wir waren uns schnell einig, ihrem Angebot nachzukommen. Am nächsten Morgen waren wir alle schon früh wach, da wir so aufgeregt waren. Und wirklich sahen wir irgendwann die riesige Schleiereule, und sie wies uns den Weg in Richtung des Blautanns. Auf dem Weg , welcher 3 Tage beanspruchte, kamen uns noch einige Gerüchte von Verschwundenen zu Ohren und auch Lulzilin war hier im Aberglauben fest verankert. Am Blautann angekommen legten wir unsere Schneeschuhe an und folgten Orophalia in den tief verschneiten Wald. Sie führte uns zu einem vereisten Fluss, dem wir etwas folgten und trafen dann auf einen Pfad, dem wir bis zu einer verschneiten Lichtung, wo wir eine Wohnstädte in den Boden gebaut sahen, folgten. Wir gingen zu der Grotte, in der Luzilin leben sollte. Als wir hinein gingen sahen wir, das diese Grotte natürlichem Ursprungs sein musste. Wir folgten kurz einem Gang und hörten dann tapsige Schritte aus einem anderen Gang. Wir sahen eine Katze und folgten ihr in diese Abzweigung. Dann schritten wir in eine weitere Grotte, die wie eine Hexenküche eingerichtet war. Und dort wartete die Hexe vom Blautann auf uns und begrüßte uns. Sie war ungefähr 50 Jahre alt und begann nach der Begrüßung auch gleich zu erzählen. Sie lobte uns nochmals für unseren guten Plan, den Nachtschattenturm zu „inspizieren“, riet uns aber dringlichst, das erst beim nächsten Neumond zu tun. Dann wäre der richtige Zeitpunkt. Vor 30 Jahren ist sie nach Weiden zurück gekehrt, da sie eine Vision hatte, die unheimliche Gefahr zeigte und ihr Zutun erfordern würde. Sie erzählte, das es trotz alter Feindschaften, wie zum Beispiel mit der Hexe Achads, gelungen war, das alle zusammen gearbeitet haben, um eine Nadel aus einem Einhorn-Horn zu erschaffen. Mit dieser Nadel sollte der Auserwählte sein Zeichen bekommen. Um heraus zu finden, wer der Auserwählte sein sollte, stellten wir uns alle in einer Reihe auf. Mit einem kleinen Messer ging sie an jedem der Gefährten vorbei und schnitt ihm in den Daumen. Alle bluteten aus der kleinen Wunde, bis auf Shabob, bei dem kein Tröpfchen Blut hervor trat. Damit hatte sie den gefunden, der das Zeichen tragen sollte. Sie fragte Shabob, ob er das Zeichen wolle, und er willigte ein. Er musste sein Hemd ausziehen und alsbald begann Lulzilin, mit der Einhorn-Nadel etwas auf seine Brust zu tätowieren. Während der Zeit, die das Ritual in Anspruch nahm, hatte die Hexe öfters kleine Schwächeanfälle, rappelte sich aber immer wieder auf um weiter zu machen. Dann hatte sie das Ritual vollendet, und auf Shabob´s Brust erschien eine Katze. Dann sagte sie noch „Er erhält die Essenz. Er wird alle Kreaturen erwecken und er wird sie alle erreichen!“ Luzilin fiel völlig geschwächt zurück und konnte sich kaum noch auf den Beinen halten.
Doch dann drehte sich sich zu uns, und aus ihrem Kiefer waren zwei lange Vampirzähne gewachsen und ihre Augen sahen uns verschlagen an......
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#9 RE: Unsterbliche Gier ( G7 Reisebericht, Teil II. )
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Das war also der Grund, warum die Hexe während des Rituals so oft Schwächeanfälle hatte. Sie hatte die ganze Zeit versucht, das Böse, was in ihrem Inneren schlummerte, zurück zu halten. Doch nun war es da und sofort griff der Vampir Shabob an, dem sie soeben noch das Zeichen tätowiert hatte. Shabob reagierte prompt und wich dem Angriff Luzelin´s aus und nach einer kurzen Phase des Unglaubens agierten auch die anderen Kämpfer und attackierten den Vampir. Nach einem kurzen Scharmützel, bei dem noch niemand verletzt wurde, fand die ehemalige Hexe plötzlich noch einmal die Kraft, sich gegen das Böse in Ihr zu wehren und bäumte sich mit ausgebreiteten Armen auf. Sie rief „Macht mir endlich ein Ende“ und gab uns die Möglichkeit, Ihren verfluchten Körper anzugreifen. Während die anderen Luzelin mit ihren Waffen angriffen eilten Starkad und ich zum Herd, um dem geschürten Feuer brennende Scheite zu entnehmen. Mit den brennenden Scheiten eilten wir zu unseren Gefährten um den Vampir anzuzünden und seinem Leben damit hoffentlich ein schnelles Ende zu bereiten. Es gelang, da Luzelin durch die anderen Kämpfer abgelenkt war, ihre Kleidung zu entzünden. Doch zu unserem Entsetzten wirkte Herdfeuer in diesem Falle nicht, um dem Vampir den Garaus zu machen und langsam erloschen die züngelden Flammen. Dann brach wieder der Vampir in Ihr durch und sofort sah sich Starkad einem erneuten Angriff ausgesetzt. Der Kampf ging weiter, und plötzlich, mit ihrer letzten, verbleibenden Kraft, rief sie uns zu „Der Wein, nehmt den Wein!“ Dann kehrte das Böse zurück und erneut wurden die Klingen geschwungen. Schnell sahen sich die hinten stehenden im Raum um und entdeckten einen Beutel mit Wein, den einer sofort an sich nahm und zu Luzelin eilte. In einem günstigen Moment wurde der Vampir mit dem Wein bespritzt, was sofort einen Schrei und die Vernichtung des Körpers nach sich zog, da dieser durch Rahja, der Göttin der Lust und des Rausches, verflucht war. Zurück blieb, wie bei den anderen auch, eine Häufchen Asche von einer armen Seele. Nachdem wir uns etwas beruhigt hatten durchsuchten wir die Kammer und fanden das Testament der Hexe vom Blauen Wald, welches sie am 12. Boron verfasst hatte. Sie schrieb, wie dazu gekommen war, das sie zu einem Vampir wurde. Ein Wanderer, der vor 3 Stunden zu Ihr kam und sie angeblich um Rat ersuchen wollte, entpuppte sich als Blutsauger und labte sich an ihrem Lebenselixier, so das sie wenig später zu dem wurde, was wir gerade schmerzlich feststellen mussten. Sie wusste nicht, warum jemand diesen Diener zu ihr geschickt hatte, aber das er unter Zwang stand schien klar zu sein. Sie erwähnte drei Fürsten der Vampire, die hier im Norden ihr Unwesen trieben und in der Lage waren, ihr das anzutun. Der erste war der Henker von Greifenfurt, der zweite nannte sich Bronn, das Orakel vom Purpurberg, und der letzte war Walmir von Riebeshoff – Herr der Acheburg. Weiter schrieb sie, das der verantwortliche Vampir eine Vorbote der Macht ist, welche das Land bald verschlingen wird und das wir den Ursprung des ganzen Übels, welches ein Zentrum haben musste, finden mussten. Es sollte dort sein, wo die Mächte sich kreuzten, entweder von der Ebene der Drachen kommend, oder vom Pandlarin oder von der alten Eiche. Wir sollten uns zum nächsten Neumond an diesen Ort begeben. Zuletzt schrieb sie noch ihren Wunsch nieder, mit ihrer Katze zusammen verbrannt zu werden und das wir alles, was wir aus ihrer Behausung benötigen würden, mitnehmen sollten. Verwirrt durch die letzten Geschehnisse verbrachten wir die nächste Stunde damit, draußen vor der Höhle Äste aufzutürmen und anschließend die Überreste Luzelin und ihre Katze darauf zu legen. Dann entzündeten wir das Holz und erfüllten der alten Hexe ihren letzten Wunsch. In der Behausung fanden wir noch 3 Phiolen, welche mit einem Storch geschmückt waren, einen Beutel mit Belmatblättern für 5 Anwendungen, einen Beutel mit 15 Carlokblüten, welche für besseres Sehen in der Dunkelheit verwendet werden konnten, einen dritten Beutel mit Hollbeerenblättern, welche die Regeneration beschleunigten und zuletzt eine Flasche, in der eine Nothilfpflanze eingelegt war, welche bei Brandwunden verwendet wurde. Kurz bevor wir aufbrechen wollten stellte Shabob plötzlich fest, dass das Bild der Katze auf seiner Brust sich verändert hatte. Die Tätowierung, welche kurz nach Fertigstellung eine aufgerichtete Katze zeigte, hatte sich soweit verändert, das die Katze nun saß! Auf die Frage hin, warum Shabob etwas später Starkad völlig entgeistert anschaute antwortete er, das er für einen kurzen Moment einen Bärenkopf auf den Schulter des Spähers gesehen habe, anstatt seines normalen Kopfes. Der Rückweg nach Baliho verlief ohne weitere Zwischenfälle. Dort angekommen entschieden wir uns dafür, die Tempel, die es in der Stadt gab, aufzusuchen um Informationen darüber zu sammeln, wie man einem Fürsten der Vampire entgegentreten könnte. Der Besuch im Travia-Tempel bei Mutter Linai verlief sehr erfolgreich. Zwar konnte sie uns keine Waffen oder Ratschläge zur Verfügung stellen, aber dafür bot sie sofort an, uns zum Nachtschattenturm, welcher nach unseren Erkenntnissen das Zentrum des Übels sein musste, an Neumond zu begleiten. Im Boronstempel konnte Asran lediglich in Erfahrung bringen, das Vampire anfällig gegen Praios und geweihte Relikte sein sollten, und auch der Besuch im Phex-Tempel brachte wenig Erfolg. Dann suchten wir Brunn Baucken, den Hochgeweihten des Praios-Tempels in Baliho auf, welchen wir noch von den Ereignissen um Dragenfeld kannten. Er stellte uns, nachdem wir die Ereignisse geschildert hatten, zwei Akulythen ab, die uns auf unserer Reise zum Zentrum des Übels begleiten sollten. Im Piraine-Tempel bekam jeder von uns einen geweihten Pflock, welchen man zum phälen von Vampiren benutzen konnte und im Raja-Tempel wurde eine frische, lange Rose geschnitten, die man im Kampf als Gerte nutzen konnte. Um unsere Vermutung, das es sich beim Nachtschattenturm um das Zentrum handelt, zu bestätigen machten wir uns einige Tage vor Neumond auf zum Turm. Dort angekommen wurden die letzten Zweifel beseitigt. Drei Rote Linien, die ich nur durch mein magisches Auge sehen konnte, trafen sich genau dort, wo der Turm stand. Der See war vereist, doch die letzten Meter zur Insel hin würden sehr gefährlich werden, da die Eisdecke dort recht dünn war. Da wir den Turm erst bei Neumond betreten wollten machten wir uns auf, zurück nach Baliho, um den nicht mitgereisten Gefährten die Informationen, die wir gerade gesammelt hatten, mitzuteilen.
Nachdem die letzten Vorbereitungen getroffen waren machten wir uns am Morgen des 22. Borons, in Gesellschaft von Mutter Linai und der zwei Akulythen, auf, um dem Ursprung des Übels im Nachtschattenturm die Stirn zu bieten.....
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#10 RE: Unsterbliche Gier ( G7 Reisebericht, Teil II. )
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Der Weg führte uns durch eine verschneite Landschaft und am Nachmittag kamen wir am Moosgrund, dem Sumpf, wo der Nachtschattenturm stand, an. Von hier aus mussten wir den Pfad zu Fuß vorsetzen und ließen die Kaleschka und die Pferde zurück, wie schon beim letzten Besuch vor wenigen Tagen. Es war schon leicht dämmerig, als wir beim Turm und dem See, der in umschmeichelte, ankamen. Aus dem Turm war Licht zu sehen, und plötzlich aktivierte sich erneut das magische Auge, dem ich als Wirt diente. Ich konnte ein Zentrum geballter Magie in der Mitte des Turmes sehen, und dann wusste ich, das ER dort erscheint! ER kommt, jetzt gerade! Ich wurde von einer unheimlichen inneren Unruhe gepackt und teilte meinen Gefährten mit, das uns die Zeit davon lief und Borbarad bald erscheinen würde. Als wir uns auf den Weg über den vereisten See machen wollten stürzte Shabob plötzlich aus einem unerfindlichen Grund. Doch was danach kam war noch viel ungewöhnlicher. Auf Shabob´s Brust, an der Stelle wo das Zeichen ein tätowiert war, bildete sich wie aus Nebel eine Katze, die dann schnurstracks über das Eis zum Turm schwebte. Anscheinend hatte der Gaukler sogar eine „telepathische“ Verbindung zu dieser Katze, den er konnte das sehen, was auch sie sah. Und die Katze befand sich anscheinend im Turm. Zunächst sah Shabob nur einen Schatten, aber dann erkannte er plötzlich, das es sich um eine wunderschöne Elfe handelte, die ihm nicht unbekannt war. Bardorna! Dann drehte die Elfe sich um, und es war, als ob sie Shabob direkt ins Gesicht schauen würde. Dann brach die Verbindung ab. Gewarnt, das Bardorna ebenfalls am unmittelbaren Geschehen beteiligt ist, gingen wir in Deckung, um die Gegend nochmals zu beobachten. Schon nach kurzer Zeit entdeckten wir 2 Gestalten, die abseits von uns, nur wenige Minuten voneinander getrennt, über das Eis zum Turm schwebten und in diesen hinein gingen. Wenig später kamen 2 Gestalten aus dem Wald und bewegten sich wie in Trance über den vereisten See und gingen ebenfalls in den Turm. Wir entschieden, den Weg über das gefährliche Eis endlich anzutreten und gingen zum Rand des See´s . Auf einmal stand ein kleiner Fuchs vor uns, der allem Anschein nach etwas von Shabob wollte. Der Akrobat verstand sofort und ließ sich auf den Fuchs, das Tier des Gottes Phex, ein und folgte diesem, als er unbekümmert den Weg über den vereisten See antrat. Dieses mal schienen die Gebete Shabob´s Früchte getragen zu haben, den der Fuchs führte uns unbeschadet und sicher zur Insel. Ich versuchte, den „Boten“ mit meinem magischen Auge zu sehen, doch alles, was ich sah, war nichts! Als ob es ihn nicht geben würde. Auf der Insel angelangt verschwand der Fuchs und wir sahen zum Turm. Was wir dort sahen lies uns alle frösteln, den am äußeren Turm gab es Unmengen von Rattenpilzen, welche nur wachsen, wenn der Namenlose anwesend ist oder war. Weiter war der Turm von Blutblatt-Ranken bedeckt, was auf eine starke, magische Präsenz hinwies. Plötzlich öffnete sich die Tür des Turmes und heraus kam eine große Gestalt, die wie eine Kriegerin aussah. Wir gingen in Deckung und beobachteten, wie die Gestalt sich umschaute, witterte und anschließend etwas in den geöffneten Turm rief. Kurz darauf kam eine zweite Gestalt, welche ihr Bein nachzog und in eine Kutte gehüllt war, aus dem Turm und versuchte anscheinend ebenfalls, etwas zu wittern. Es sah so aus, als ob diese Gestalt etwas entdeckt hatte, denn als sie in Richtung von Cathka´s Versteck blickte entfuhr ihr plötzlich ein böses Knurren. Das nächste, was wir vernahmen, war ein leises Flüstern, was sich anhörte wie „Nahrung für den Meister“. Danach überschlugen sich die Ereignisse. Zuerst zauberte der Kuttenträger, der anscheinend Cathka entdeckt hatte, einen Schutzschild um sich herum, was darauf schließen lies, das es sich um einen Magier handelte. Zeitgleich stürmten zwei weitere Gestalten aus dem Turm, um dem nahenden Kampf beizuwohnen. Wir verließen unsere Verstecke und blickten 4 Gegnern in die Augen. Wir erkannten an den gefletschten Zähnen, das es sich bei allen um Vampire handelte. Interessant war, das die verfluchten Kreaturen trotz ihrer Verwandlung noch über die alten Fähigkeiten verfügten, wie zum Beispiel der Magier. Während Cathka, Rowena, Hardogar, Asran, Mutter Linai und Shabob auf die vier Gestalten zu stürmten belegte Starkad die Vampire aus der Ferne mit einem Pfeilhagel. Die Akulythen baten darum, das jemand sie beschützte, und begannen dann sofort mit einem feierlichen Singsang und Ritual. Während ich die beiden Laienpriester beschützte schafften diese es, ein goldenes Licht herauf zu beschwören, welches alsbald die Form der Praios-Scheibe annahm und mehrere Meter hoch über der Erde in der Luft schwebte. Als nächstes lenkten die Akulythen die Scheibe in Richtung der Lichtung, auf der der Kampf in aller Härte und Unerbittlichkeit weiter tobte. Als die Praois-Scheibe die Kämpfenden erreichte gerieten die Vampire in Panik, doch sie konnten der Macht Praios nichts entgegen setzten und zerfielen unter dem gleißenden Licht der Scheibe zu Staub. Als die Vampire vernichtet waren beendeten die beiden Priester das Ritual und die Scheibe aus Licht verschwand. Dann sanken sie erschöpft zu Boden. Da die Zeit drängte ließen wir die beiden draußen, damit sie sich erholen konnten und gingen schnellen Schrittes zu Turm. Das erste, was wir in der Eingangshalle sahen, waren die aus dem Praios-Tempel entwendeten Reliquien, die in Form eines Kreises auf dem Boden angeordnet waren. In der Mitte des Kreises kniete ein groß gewachsener Krieger in Rüstung. Einst war diese Rüstung golden und von einem Praios-Symbol geschmückt, doch inzwischen war die Rüstung schwarz gefärbt. Sein Kopf drehte sich langsam in unsere Richtung, und als er uns ansah konnten wir seine langen Vampirzähne sehen. Wir hatten den Vampir-Fürsten gefunden, wir hatten Walmir von Riebeshoff, den Herrn der Acheburg gefunden. „Nun seid Ihr hier um mich zu vernichten!“ sprach er zu uns. Bevor noch mehr gesagt werden konnte packte Cathka, wie es schien, die Wut oder die Panik oder was auch immer und sie stürmte zu dem Kreis und trat vor eine der Reliquien, wodurch der Kreis unterbrochen wurde. Blitzschnell schoss der Dunkle Fürst aus dem unterbrochenen Bannkreis und griff nach Mutter Linai, welche der Schnelligkeit des Vampirs nichts entgegen zu setzten hatte. Walmir griff sie mit beiden Händen und hob sie in die Luft. Dann zeriß er ihren Körper, als ob er Papier wäre, in zwei Hälften und ließ die toten Überreste einfach zu Boden fallen. Als nächstes richtete sein Blick sich in Richtung des zweiten anwesenden Geweihten, Asran. Wieder bewies der Fürst seine Schnelligkeit, als er auf den Geweihten ein stürmte, doch Asran konnte filigran ausweichen. Nun war es an der Zeit zu kämpfen, und Rowena griff als erstes an. Der Rest der Anwesenden schritt nach und nach ins Kampfgeschehen ein, doch wir mussten feststellen, das wir dem Vampir mit unseren Waffen nichts anhaben konnten. Ich schrie Walmir „Fulminictus Donnerkeil“ entgegen und eine Welle verheerender Energie schoss auf ihn zu. Doch anstatt Schaden zu nehmen wurde die Magie einfach von ihm reflektiert und auf mich zurück geworfen, so das ich einen großen Teil des Schadens selber einstecken musste und von den Beinen gerissen wurde. Rowena und Starkad sahen als erste ein, das der Herr der Acheburg weder durch Stahl noch durch Magie zu bezwingen war. Als letzten Versuch, dem Vampir doch noch bei zu kommen, nahmen sie jeweils eine der Reliquien, aus denen der Bannkreis geformt worden war, und verwendeten diese als Waffen. Walmir schrie laut auf, als er zum ersten mal von der Kraft Praios getroffen wurde, doch er setzte den Kampf trotzdem geschickt fort. Während der Rest der Gruppe sich ebenfalls mit Reliquien versorgte, um den Vampir weiter zu attackieren, wurde Shabob Opfer eines seiner Angriffe. Die Zähne des Dunklen Fürsten kamen seinem Hals schon gefährlich nahe, doch plötzlich griff die Nebelkatze, die Shabob schon ihre Augen geliehen hatte, ins Geschehen ein und konnte Walmir´s tödliche Attacke gerade noch verhindern. Nun war er uns ausgeliefert. Während ich im Hintergrund Praios-Preisungen aus einer Schriftrollen verlass griffen die Krieger den Vampir mit den Praios-Reliquien an. Walmir schrie vor Schmerzen, doch er schaffte es, die Reihen der Krieger zu durchbrechen und in Richtung Ausgang zu hetzten, um dieser Pein zu entkommen. Plötzlich erschienen die beiden Akulythen, die sich anscheinend etwas erholt hatten, im Eingang zum Turm. Der Fürst hielt kurz inne, griff nach den Köpfen der Priester und schlug diese so heftig zusammen, das nur noch ein brechen von Knochen zu hören war. Dann setzte er seinen Weg unbeirrt in Richtung der dunklen Nacht fort und verschwand aus unserem Blickfeld. Manche der Kämpfer wollten ihm noch nach setzten, doch ich bestand darauf sofort weiter nach dem Ort der dunklen Beschwörung zu suchen, dort wo ER bald erscheinen würde, wenn wir uns nicht beeilten. Ich stürmte als erster die Treppe, die ins nächste Stockwerk führte, hinauf und hielt erschrocken inne, als ich den Raum erreicht hatte. Was wir dort sahen war erschreckend. In der Mitte stand ein Topf, darunter auf den Boden war ein Pentagram mit 13 Ecken gezeichnet. Blutschwaden wabberten über den Boden in Richtung des Kessels und sammelten sich in ihm, nach und nach immer mehr, wie in Starkads Traum. Als wir dorthin wollten stellten wir schnell fest, das dieses unheimliche Szenario durch eine magische Barriere geschützt war, welche wir nicht durchdringen konnten. Dann erblickten wir Bardorna, die am anderen Ende des Raumes stand und namenlose Beschwörungsformeln sprach, um Borbarad einen neuen Körper zu erschaffen mit Hilfe der von Walmir gesammelten Seelen, so wie es schon die Elfen vermutet hatten. Mein magisches Auge pulsierte inzwischen wie verrückt und die Beschwörung wurde immer intensiver, je mehr Blutschwaden sich in dem Kessel sammelten. Plötzlich entdeckte ich einen kleinen Spalt in der magischen Barriere, der groß genug war um hindurch zu greifen. Da der Kessel zu weit entfernt stand, als das man ihn mit einer Armlänge erreichen konnte, steckte ich zuerst meinen Zauberstab durch den Riss und konnte das Gefäß dadurch auch erreichen. „Hammer des Magus“ erklang es aus meinem Munde, und ein gewaltiger Ruck fuhr durch den Kessel, welcher anfing zu schwanken und etwas der gesammelten Substanz wieder heraus zu geben. Dann beruhigte der Kessel sich wieder und die Blutschwaden sammelten sich weiter in seinem Inneren. Ich machte Platz für Starkad, der ebenfalls versuchen wollte, den Kessel um zustürzen. Er steckte seine Praios-Reliquie durch den Riss in der Barriere, zielte und warf das Praios-Symbol in Richtung des pulsierenden Kessels. Er traf, und mit einem Platschen versank die Reliquie in dem Topf, wodurch noch mehr des Inhaltes aus dem Kessel heraus spritzte. Doch trotz unsere Versuche konnten wir letztendlich nicht verhindern was jetzt geschah. Das Fleisch, was sich im Kessel angesammelt hatte, schwabte heraus und sammelte sich am Boden. Dann geriet es in in Bewegung und formte sich, nach und nach mehr, zu einer menschlichen Gestalt. Wir beobachteten die Entstehung, ohne etwas dagegen tun zu können, und dann war es soweit. Borbarad war wieder da, ER hatte es geschafft. Das Tor seines Gefängnisses war geöffnet worden, und er hatte es verlassen. Wir hatten versagt. Allerdings konnten wir sehen, das wir durch unsere Störung etwas erreicht hatten. Borbarad, der nun den Körper eines ca. 30 Jahre alten, gut gewachsenen und attraktiven Mannes hatte, wies an seiner einen Hand sechs, anstatt der üblichen 5 Finger auf. Er war nicht perfekt geworden, so das wir ihn daran jederzeit wiedererkennen konnten. Nun, da er vollständig war, begann er mit Bardorna zu sprechen. Sie bot ihm ein Bündnis an, mit ihr und ihrem Herrn, dem Namenlosen selbst, um die Welt ins Chaos zu stürzen. Doch der dunkle Magier höhnte nur über sie und sagte, das er weder ihrer noch der Hilfe ihres Namenlosen Meisters bedurft hätte und das er es innerhalb eines Jahres selbst geschafft hätte, das Tor seines Gefängnisses zu öffnen. Nun wussten wir auch, um wenn es sich bei dem Toröffner, der uns bisher unbekannt war, handelte, um Borbarad selbst. Und die Arroganz, die er gegenüber Bardorna, die schon seit tausenden Jahren existierte und ihr Unwesen trieb, und sogar dem Namenlosen selbst, an den Tag legte, ließ darauf schließen, das ER über eine Macht verfügen musste, die seinesgleichen suchte. Vermutlich war sein Auftreten vor 400 Jahren, in der Gorischen Wüste, nicht sein erster Besuch in Aventurien gewesen, und man konnte nur raten, wie lange diese Kreatur schon existierte. Er beendete die Unterhaltung, schaute sich zu uns um, verschränkte die Arme vor der Brust und nickte kurz. Dann war er verschwunden. Bardorna kochte vor Wut. Sie gab uns die Schuld daran gab, das er nicht perfekt geworden sei und deshalb ihr Angebot ausgeschlagen hätte. Wieder begann sie Namenlose Formeln zu flüstern, und dieses mal entstand in dem Raum ein Dunkles Wesen, welches die grobe Form eines Löwen hatte und aus der dunkelsten Hölle stammte. Die Angst durchfuhr uns beim Anblick dieses Scheusals und sofort brachte das kalte Grauen die meisten dazu, sich umzudrehen und das Weite zu suchen. Nur Asran, der Geweihte Boron´s und Rowena wollten sich dem Unhold stellen, doch sie stellten schnell fest das sie zu zweit kaum eine Chance haben würden und ergriffen ebenfalls die Flucht in Richtung Ausgang. Vom Grauen getrieben rannten wir so schnell wir konnten und bald hatten wir den Turm verlassen. Der Dämon folgte uns und wir liefen weiter, über den gefrorenen See, in Richtung Ufer. An letzter Stelle befanden sich Hardogar und Asran, die dann noch unglücklicherweise durch das dünne Eis brachen. Einige kehrten um und wollten den beiden helfen, doch als der Dunkle Unhold näher kam wurden sie wieder von Angst durchflutet und flüchteten weiter. Die beiden schafften es gerade noch, sich auf das Eis zu ziehen, dann war der Dämon da. Hardogar schaffte es, durch einen schnellen Sprung einem Angriff zu entkommen, doch Asran war so erschöpft und verängstigt das er sich nicht mehr erwehren konnte. Eis brach, und Asran´s Körper wurde hoch durch die Luft geschleudert und fiel hart auf das Eis, welches sich rot färbte. Dann verschwand das beschworene Höllenwessen und ließ den leblos wirkenden Körper des Geweihten einfach liegen. Nachdem die Gefahr vorbei war eilten wir zurück auf das Eis, um Asran zu helfen. Als wir ihn erreichten konnten wir feststellen, das er noch nicht in Boron´s Hallen Einzug gehalten hatte, was einem Wunder gleich kam. Wir trugen ihn vom Eis und versorgten ihn soweit wie möglich, alles andere musste von den Heilern in Baliho getan werden. Ebenso musste schnellstens berichtet werden, das Borbarad, der dunkle Magier, wieder da war. Man würde sicher bald von ihm hören, und es würde nichts Gutes sein........
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